London/Offenbach. Deutschland droht ein winterliches Unwetter: Tief "Daisy" zieht nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) "vollgepumpt mit Feuchtigkeit" vom Mittelmeer Richtung Polen. In der kalten Luft kann schon morgen im Süden und Osten Deutschlands viel Schnee fallen, wie Meteorologin Dorothea Paetzold in Offenbach erläuterte. Hinzu komme ein stürmischer Wind, der für Schneeverwehungen sorgen könne. Die "sehr brisante Mischung" bringe morgen und Sonnabend Unwettergefahr.

Die Briten kämpfen schon jetzt gegen ungewohnte Schneemassen. Sie verursachten gestern massive Störungen im Straßen-, Schienen- und Flugverkehr. Betroffen waren auch wie schon im Dezember die Eurostar-Züge durch den Kanaltunnel. Es gab erhebliche Verspätungen.

Bis zu 1000 Autofahrer saßen bei Hampshire in Südengland in den Schneemassen fest. Viele mussten in ihrem Fahrzeug übernachten. Soldaten und Angehörige der Küstenwacht waren im Einsatz, um eingeschlossenen Autofahrern beizustehen. Die Autobahn M1 zwischen London und Leeds wurde gesperrt. Weil einigen Gemeinden Streusalz und Sand ausgingen, wurden die Bürger aufgerufen, ihr Auto stehen zu lassen. Vielfach wurden auch die Schulen geschlossen. Auf den Londoner Flughäfen Gatwick, Stansted und Luton fielen Hunderte von Flügen aus, auf Heathrow waren es etwa ein Dutzend. Allein in Gatwick waren es mehr als 240 Flüge. Auch im Bahnverkehr kam es zu Störungen. Betroffen war auch hier vor allem Südengland.