Mit dem Jahreswechsel können wir unsere Wetten mit 18 Persönlichkeiten auflösen. Lesen Sie, wer die Gewinner und Verlierer sind.

Gewinner

Joja Wendt , Pianist, wettete, dass er als erster Deutscher das schwierigste Klavierstück aufnehmen kann - Carmen (Bizet), Variationen von Vladimir Horowitz. Da es keine Noten davon gibt, muss man es von den Aufnahmen Ton für Ton abhören. Wendt hat es geschafft. Den Beweis finden Sie auf einem Video unter www.abendblatt.de/wendt .

Werner Thissen , Hamburger Erzbischof, wettete, dass das katholische Hilfswerk Misereor trotz Finanzkrise mehr Spenden einnimmt als 2008. Damals hatte die Kollekte im Erzbistum Hamburg 279 733,56 Euro eingebracht, 2009 waren es 285 687,38 Euro.

David McAllister , CDU-Chef in Niedersachsen, wettete, dass Angela Merkel bei den Bundestagswahlen als Kanzlerin bestätigt wird. Am 28. Oktober wurde sie für eine zweite Amtszeit gewählt.

Silvana Koch-Mehrin , FDP-Europaabgeordnete, wettete, dass Deutschlands Fußballfrauen in Finnland Europameister werden (irrtümlich hatte es Weltmeister geheißen). Am 10. September gewannen die Deutschen das Endspiel gegen England mit 6:2.

Ali Güngörmüs , Sternekoch (Le Canard Nouveau), wettete, dass er in der Bewertung durch den Gourmetführer "Gault Millau" seine 16 Punkte behalten oder sich sogar noch steigern werde. Er behielt 16 Punkte.

Werner Marnette , ehemaliger Wirtschaftsminister von Schleswig-Holstein, wettete, dass der Energieversorger E.on Hanse es nicht schafft, ihm nach zwei fehlerhaften Gasrechnungen für sein Haus in Hollenstedt bis Ende März eine korrekte Abrechnung zu schicken. "Wir liegen leider weiter im Clinch", sagt er.

Jürgen Flimm , Intendant der Salzburger Festspiele, wettete, dass die Hamburger Kulturbehörde den Theatern Schwierigkeiten beim Ausgleich der Tariferhöhungen machen wird. Das ist aufgrund der Einsparungen auch eingetreten.

Corny Littmann , Theaterchef im Schmidts und Schmidts Tivoli, wettete, dass im Jahr 2009 mehr als 500 verschiedene Künstler auf dem Spielbudenplatz auftreten werden. Es waren exakt 528.

Susi Kentikian , Box-Weltmeisterin, wettete, dass sie am Ende dieses Jahres noch Doppelweltmeisterin (Titel der Verbände WBA und WIBF) sein werde. Sie hat beide Titel sogar dreimal verteidigt: gegen die US-Amerikanerin Elena Reid (März), gegen die Argentinierin Carolina Gutierrez Gaite (Juli) und gegen die Kölnerin Julia Sahin. Im dritten Kampf gewann Kentikian sogar den erstmals vergebenen WBO-Titel.

Dietrich von Albedyll , Geschäftsführer der Hamburg Tourismus GmbH, wettete, dass die Zahl der Übernachtungen in den Hamburger Hotels im ersten Halbjahr 2009 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um zwei Prozent steigt. Damals nächtigten 3,65 Millionen Menschen in der Hansestadt. Von Januar bis Ende Juni 2009 waren es 3,8 Millionen Übernachtungen, das ist eine Steigerung um 4,1 Prozent.

Verlierer

Martin Jol , bis Mitte des Jahres HSV-Fußballtrainer, wettete, dass seine Mannschaft Deutscher Pokalsieger werde. Doch der HSV verlor im Halbfinale gegen Werder Bremen mit 2:4. Jols Wetteinsatz: Er wird ein Bild des Künstlers Michael Mosa (siehe Foto und Text) aus seiner Privatsammlung zugunsten der Abendblatt-Aktion "Kinder helfen Kindern" versteigern.

Rolf-Dieter Heuer , Generaldirektor der europäischen Großforschungseinrichtung Cern bei Genf, wettete, dass der neue Speicherring LHC (Large Hadron Collider) noch 2009 die Hälfte "seiner Kraft" entwickeln wird. Doch der größte Teilchenbeschleuniger der Erde, der am 10. September 2008 unter weltweiter Aufmerksamkeit erstmals angefahren worden war, erlitt kurz darauf einen Crash. Und bis heute fliegen die Teilchen nicht mit der Energie, die Heuer vorausgesagt hat. Sein Wetteinsatz: eine Privatführung für eine Abendblatt-Redakteurin/Redakteur.

Christa Goetsch , Zweite Bürgermeisterin, wettete, dass der HSV in der Bundesliga-Saison 2008/09 mindestens Platz drei schafft. Der HSV wurde leider nur Fünfter. Goetschs Wetteinsatz: "Ich gebe für die Chefredaktion des Abendblatts eine Stunde Physikunterricht, natürlich mit individueller Förderung. So kann dann jeder nach Talent und Vorwissen etwas lernen und seine Kenntnisse in Naturwissenschaften und in den Zielen der Schulreform erweitern."

Thomas Straubhaar , Direktor des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts, wettete, dass die deutsche Wirtschaft um höchstens 1,2 Prozent schrumpfen werde. Tatsächlich sank das Bruttoinlandsprodukt um rund fünf Prozent. Sein Wetteinsatz: sich einen Tag bei der Agentur für Arbeit nützlich zu machen.

Ulrich Wickert , ehemaliger "Tagesthemen"-Moderator, wettete, dass Hoffenheim Deutscher Fußballmeister wird. Tatsächlich wurde Hoffenheim nur Siebter. Wickerts Wetteinsatz: Er kehrt für einen Tag in den aktiven Dienst zurück. Wickert suchte sich dazu das Hamburger Abendblatt aus. Er will einen Tag lang als Chefredakteur arbeiten.

Michael Eggenschwiler , Chef des Hamburger Flughafens, wettete, dass die Grenze von 13 Millionen Fluggästen geknackt werde. Die vorläufig geschätzte Passagierzahl liegt aber nur bei 12,2 Millionen. Sein Wetteinsatz: Er wird eine Schulklasse über das Flughafengelände führen.

Jon Flemming Olsen , Fernsehdarsteller von Imbisswirt Ingo in der Sendung "Dittsche - das wirklich wahre Leben", wettete, dass Ingo es schafft, Dittsche dazu zu bringen, in einer Folge kein einziges Bier zu trinken. Das hat nicht geklappt. Olsens Wetteinsatz: Er wird einen Tag ehrenamtlich in dem Imbiss arbeiten und alle Trinkgelder für einen guten Zweck spenden.

Noch offen

Wolfgang Kubicki , FDP-Fraktionschef in Schleswig-Holstein, wettete, dass das Bundesverfassungsgericht das von der Großen Koalition im Bundestag beschlossene BKA-Gesetz kippen werde. Wann Karlsruhe entscheiden wird, ist noch unklar.