Die Fähre „MVCatalyn B“ war mit einemFischerboot zusammengestoßen und binnen weniger Minuten gesunken.

Manila. Bei einem Fährunglück auf den Philippinen sind am Donnerstag mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. 24 wurden noch vermisst, 46 seien gerettet worden, berichtete die Küstenwache. Die Fähre „MVCatalyn B“ war mit einem Fischerboot zusammengestoßen und binnen weniger Minuten gesunken. Das Schiff war nach ersten Angaben nicht überladen. Am Freitag soll die Suche nach weiteren Opfern fortgesetzt werden.

Das Unglück ereignete sich vor Sonnenaufgang vor der Insel Limbones, nicht weit südlich von Manila. Nach ersten Angaben war die See zum Zeitpunkt ruhig. „Unsere Suchtrupps haben drei Leichen in der Nähe des Unglücksorts gefunden“, sagte ein Sprecher der Küstenwache. Nach seinen Angaben waren an Bord der Fähre 59 Passagiere und 14 Besatzungsmitglieder. Die Opfer hätten alle Rettungswesten getragen. Einer der Passagiere beschuldigte den Kapitän. „Er muss geschlafen haben, denn das Fischerboot war hell beleuchtet“, sagte Billy Merato im Fernsehen. „Die See war sehr ruhig und man konnte das Fischerboot klar sehen.“

Der regionale Commander der Küstenwache, Luis Tuazon, fürchtete, dass viele Vermisste in dem Schiff eingeschlossen waren, als es schnell sank. „Die Crew konnte keine Ansagen mehr machen“, ergänzte er. Die Mehrzahl der Fahrgäste habe geschlafen, so dass ihnen keine Zeit blieb, Rettungswesten anzulegen. Die Überlebende Myranel Cajayon sagte, sie habe viele Menschen im Inneren des versinkenden Schiffes gesehen. Zusammen mit ihrer Schwester entkam sie durch ein Fenster.

Ronnie Jay Lavilla, ein weiterer Überlebender, hatte selbst keine Schwimmweste. Er klammerte sich an eine Leiche, die eine trug. „Gott, ich danke Dir, dass Du mir geholfen hast, und danke für die treibende Leiche“, sagte er. Die Fähre war am Mittwochabend in Lubang rund 150 Kilometer südwestlich von Manila ausgelaufen.

Die Fähren sind in den Tagen vor Weihnachten besonders voll, weil viele Philippiner aus dem Städten über die Feiertage zu ihren Familien reisen. Fähren sind wichtige Verbindungen zwischen den rund 7000 Inseln der philippinischen Archipels. Bei schlechtem Wetter sind Unglücke häufig. Die Boote sind oft schlecht gewartet und Vorschriften werden nicht eingehalten.