Bei der Bruchlandung einer Passagiermaschine von American Airlines in Jamaika wurden mindestens 40 Menschen verletzt.

Kingston. Glimpflich ist die Bruchlandung eines vollbesetzten Passagierflugzeugs der American Airlines während eines Unwetters in Kingston verlaufen: Die Boeing 737-800 schoss über die Landebahn des Flughafens der jamaikanischen Hauptstadt hinaus und kam erst kurz vor dem Meer zum Stehen. Es gab nach Angaben der Behörden mehr als 40 Verletzte, von denen die meisten aber nach kurzer Zeit aus dem Krankenhaus entlassen werden konnten.

Durch den harten Aufprall der Maschine auf der Landebahn gab es zwei große Risse im Rumpf, die beiden Triebwerke rissen ab, und das linke Fahrwerk brach in sich zusammen, wie American-Airlines-Sprecher Tim Smith erklärte. Dass sich die Triebwerke lösten, gehöre zu den Sicherheitsvorkehrungen bei derartigen Unglücken erklärte er. Passagiere berichteten von chaotischen Szenen, als das Flugzeug auf dem Boden aufschlug und mit Lärm über die Landebahn rutschte. „Es herrschte Panik“, sagte eine Reisende, Pilar Abaurrea. Als die Besatzung die Notausgänge geöffnet habe, hätten sich die Menschen zu den Luken gedrängt. Es sei ein sehr turbulenter Flug gewesen, sagte Abaurrea. Die Besatzung habe die Versorgung der Passagiere mit Getränken drei Mal unterbrochen, bevor sie dann schließlich aufgegeben habe. Kurz vor der Landung habe der Pilot dann noch vor weiteren Turbulenzen gewarnt.

Die Besatzung evakuierte das Flugzeug und geleitete die benommenen und verletzten Passagiere zum Strand. Dabei roch es nach Rauch und Benzin. Es regnete durch das Dach der geborstenen Rumpfes. „Überall waren Rauch und Trümmer“, sagte die Passagierin Natalie Morales Hendricks dem Sender NBC. „Es war ein Chaos. Jeder konnte das Flugzeugbenzin riechen.“ Bei dem Aufprall sei das ganze Gepäck aus den Fächern über den Köpfen der Passagiere geflogen. Der Passagier Robert Mais sagte der jamaikanischen Zeitung „The Gleaner“, er habe zwar gehört, wie der Umkehrschub eingeschaltet worden sei, es habe sich aber nichts getan, als die Maschine immer weiter gerutscht sei. So drei bis fünf Meter vor der Karibik sei sie zum Stillstand gekommen, sagte Mais. Die Passagiere seien den Strand entlang gegangen zu Bussen, die sie weggebracht hätten.

44 Verletzte wurden mit Knochenbrüchen oder Rückenschmerzen in nahe gelegene Krankenhäuser in der Umgebung gebracht, wie der jamaikanische Informationsminister Dary Vaz sagte. Die meisten verletzten Passagiere konnten laut American Airlines am Mittwoch wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden. Der Flug 331 kam aus Miami. An Bord waren den Angaben zufolge vor allem Jamaikaner, die zum Weihnachtsfest in ihre Heimat zurückkehren wollten.