Stockholm. Es sollte der schönste Tag ihres Lebens werden, er endete mit einer menschlichen Tragödie. Ein 24-Jähriger aus Afghanistan wollte im Rathaus der südschwedischen Stadt Malmö eine gleichaltrige Schwedin heiraten. Plötzlich traten vier Polizisten in Zivil auf das Paar zu und packten den Mann. Die schockierte Braut stellte sich vor ihren Bräutigam, da zückten die Polizisten eine Pfefferspray-Dose und setzten die Braut außer Gefecht. Auch einige der Gäste wurden vom Pfefferspray getroffen. Die Braut brach weinend zusammen, während die Polizisten den Bräutigam abführten.

Der Afghane hatte in Schweden Asyl beantragt. Der Antrag war jedoch abgelehnt worden, er soll deshalb zurück nach Afghanistan abgeschoben werden. Seit seiner Festnahm im Rathaus befindet sich der Bräutigam in Abschiebehaft, der Braut wurde jeder Kontakt mit ihm verweigert.

Im schwedischen Migrationsverband ist man über den rücksichtslosen Polizeieinsatz vor Weihnachten entsetzt. Pressesprecher Jonas Lindgren: "Wenn ein Asylantrag bereits abgelehnt worden ist, hat eine spätere Eheschließung keinerlei Einfluss mehr. Warum sollte er nicht heiraten dürfen, bevor er Schweden wieder verlässt? Das wirkt auf mich wie Schikane. Auf diese Art sollte man nie seine Macht missbrauchen dürfen."