Wissenschaftler aus Neuseeland haben herausgefunden, dass Verheiratete seltener unter Depressionen oder Sucht leiden als Singles.

Wellington. Eine Ehe ist gut für die Gesundheit und schützt vor Depressionen und anderen psychischen Problemen. Das ist das Ergebnis einer Studie von Wissenschaftlern der Universität von Otago in Neuseeland, die am Dienstag vorgestellt wurde. Verheiratete hätten ein geringeres Risiko als Singles, an Depressionen und Angstzuständen zu erkranken oder süchtig zu werden, sagte die Psychologin Kate Scott. Für die Studie wurden Daten von fast 34.500 Menschen in 15 Ländern ausgewertet.

Für die psychische Gesundheit sei eine Ehe für Frauen und Männer gleichermaßen von Vorteil, führte Scott weiter aus. Frühere Studien, nach denen vor allem Männer gesundheitlich von einer Ehe profitieren, wurden nicht bestätigt. Nur in der jeweils ersten Ehe wurden Unterschiede zwischen Männern und Frauen festgestellt: Nach der ersten Hochzeit leiden Männer demnach seltener an Depressionen als Frauen. Scott führt das darauf zurück, dass sich Frauen vor allem in erster Ehe eher an traditionellen Rollenbildern orientieren.

Während die Ehe nach Einschätzung der Forscher also gesund ist, kann eine Scheidung sehr ungesund sein: Der Verlust eines Ehepartners durch Trennung, Scheidung oder Tod kann der Studie zufolge krank machen. Eine Trennung mache viele Menschen „anfällig für die Entstehung psychischer Krankheiten“, sagte Scott. Männer erkranken nach einer Trennung demnach besonders häufig an Depressionen, Frauen neigen eher zu Drogen- oder Alkoholmissbrauch.