Deutschland hat die besten Autofahrer in Europa. Und:Frauen sind die besseren Autofahrer - meinen 51% der Befragten.

Köln.. Deutschland hat die besten Autofahrer in Europa. Nach 2008 haben die europäischen Nachbarn den Deutschen in Sachen Sicherheit im Straßenverkehr auch 2009 die Spitzenposition bestätigt. Das ist eines der Ergebnisse des zweiten AXA Verkehrssicherheits-Reports, einer länderübergreifenden Studie über das Sicherheitsbewusstsein von Autofahrern in Europa. Die meisten der 8.000 Befragten aus zehn europäischen Ländern wählten die Deutschen auf Platz eins. In Sachen Geschwindigkeitsüberschreitungen sind die Deutschen allerdings kein Vorbild, da helfen weder Punkte in Flensburg noch Geldbußen. Verkehrssicherheit, Umweltschutz und vor allem konstant hohe Benzinpreise sind hierzulande eher ein Grund, den Fuß vom Gas zu nehmen. Beim Thema Alkohol am Steuer sind die befragten Autofahrer in Deutschland jedoch vorbildlich: 90 Prozent halten Alkohol am Steuer für gefährlich. In Sachen Verkehrssicherheit hängen Frauen männliche Fahrer ab: Ob es um das Telefonieren ohne Freisprechanlage, den Sicherheitsabstand oder die Geschwindigkeit geht, ob Blinken oder Alkohol am Steuer - die befragten Fahrerinnen zeigen überall das vorbildlichere Verhalten im Straßenverkehr. Erstaunlich ist auch die Erkenntnis, dass Präventionskampagnen zur Verkehrssicherheit bei älteren Fahrern wenig Wirkung haben. Im Ländervergleich schneiden die Italiener insgesamt am schlechtesten ab, was das Fahrverhalten angeht.

Frauen sind die besseren Autofahrer - das bestätigt der AXA Verkehrssicherheits- Report 2009. Die Hälfte (51 Prozent) der befragten Fahrer und Fahrerinnen halten Frauen für kompetenter hinter dem Lenkrad; nur 19 Prozent sind der Meinung, männliche Fahrer seien die besseren Fahrer. Außerdem zeigen Frauen Stärke in Sachen Verkehrssicherheit: Bei Verkehrsdelikten belegen Männer die unrühmlichen ersten Plätze. Während rund ein Drittel der Männer (31 Prozent) hin und wieder ohne Freisprechanlage im Auto telefonieren, sind es bei den Frauen nur 18 Prozent. Männer (31 Prozent) missachten auch häufiger als Frauen (20 Prozent) den Sicherheitsabstand und neigen zudem eher zu Geschwindigkeits- überschreitungen. Sie fahren auch dreimal häufiger als Frauen nach zwei oder mehr alkoholischen Getränken Auto (16 Prozent versus 5 Prozent). Zudem befürworten Frauen auch eher Verkehrssicherheitsunterricht für Kinder (42 Prozent versus 30 Prozent) und lassen sich von Präventionsmaßnahmen zur Verkehrssicherheit stärker beeinflussen (25 Prozent versus 16 Prozent). Ein Kampf der Geschlechter herrscht beim Thema Geschwindigkeitsbegrenzung: Während acht von zehn Frauen (78 Prozent) denken, dass Geschwindigkeitsbeschränkungen der Unfallvermeidung dienen, sind nur 60 Prozent der Männer dieser Meinung - 24 Prozent glauben, Geschwindigkeitsbegrenzungen seien vor allem eine Einnahmequelle für den Staat (gegenüber 11 Prozent bei den Frauen).

Von Sanktionen lassen sich die befragten deutschen Fahrer nur bedingt abschrecken: Nur rund jeder vierte (27 Prozent) fürchtet Punkte in Flensburg. Verkehrserziehung und Präventionsmaßnahmen gelten zwar als wichtig - aber nur für andere. 97 Prozent befürworten zwar prinzipiell Präventionskampagnen, doch nur ein Fünftel lässt sich selbst dadurch beeinflussen. Damit belegen die Deutschen den letzten Platz hinter allen anderen Autofahrer-Nationen. Im Vergleich zum Ausland sind die deutschen Strafen für Verkehrsdelikte relativ gering. Dennoch ist fast die Hälfte (44 Prozent) der Meinung, dass Verkehrssünder hierzulande ausreichend bestraft werden (2008: 36 Prozent). Dies könnte im Zusammenhang mit der Neuauflage des Bußgeldkatalogs zum 1. Februar 2009 stehen - damals waren die Bußgelder teilweise deutlich erhöht worden. Auffallend ist, dass Autofahrer aus Ländern, in denen bereits hohe Strafen auf Verkehrsdelikte erhoben werden, besonders häufig weitere Verschärfungen fordern. Beispiel Italien: Obwohl italienische Handy-Sünder mit knapp 600 Euro Bußgeld tief in die Tasche greifen müssen, ist fast jeder zweite befragte italienische Autofahrer (48 Prozent) der Meinung, dass das generelle Strafmaß für dieses Delikt noch nicht ausreiche (Deutschland: 28 Prozent). Beim Benzinpreis hört der Spaß auf Hohe Benzinpreise haben großen Einfluss auf das Fahrverhalten: Mehr als jeder zweite deutsche Pkw-Fahrer (54 Prozent) gibt an, sein Fahrverhalten aufgrund von hohen Preisen an der Zapfsäule geändert zu haben. Obwohl die Benzinpreise 2009 wieder gesunken sind (durchschnittlicher Preis für Normalbenzin 2009: 1,25 Euro; 2008: 1,39 Euro), sitzt der Benzinpreis-Schock tief - und führt offenbar zu einer nachhaltigen Verhaltensänderung. 75 Prozent der Befragten