Die junge Mutter tötete zunächst ihr neugeborenes Kind und verletzte sich selbst anschließend schwer. Details werden am Montag bekannt.

Weimar. Nachdem eine 23 Jahre alte Frau in Weimar ihr neugeborenes Mädchen getötet hat, ist sie selbst an den Folgen ihres Selbstmordversuchs gestorben. Das bestätigte die Polizeidirektion Jena. „Nach bisherigen Ermittlungen gehen wir davon aus, dass die Mutter ihr Kind tötete und anschließend versucht hat, sich selbst zu töten“, erklärte ein Polizeisprecher. Am Freitagmorgen war die Babyleiche entdeckt worden. Die Mutter kam in lebensbedrohlichem Zustand ins Krankenhaus und war dort am Freitagabend an ihren Verletzungen gestorben. „Gewalteinwirkung Dritter gegen Mutter oder Kind schließen wir aus.“ Die Obduktion der Babyleiche hatte einen gewaltsamen Tod des Kindes bestätigt. An diesem Montag will die Staatsanwaltschaft Erfurt Details zum Familiendrama bekanntgeben.

Medienberichten zufolge, war Kindsleiche am frühen Freitagmorgen in einer studentischen Wohngemeinschaft entdeckt worden. Angaben dazu sowie zum Tathergang, zur Art der Verletzungen und den Todesursachen machten Polizei und Staatsanwaltschaft nicht. „Die Ermittlungen laufen noch, die Mutter soll außerdem erst am Montag obduziert werden“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Erfurt, Hannes Grünseisen. Die Informationen würden auch zurückgehalten, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. Nähere Angaben zu den Hintergründen der Tat will die Staatsanwaltschaft erst am Montag machen. Die Informationen würden auch zurückgehalten, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. So blieb auch das Motiv für das Weimarer Familiendrama vorerst weiter unklar.

Unterdessen suchte die Polizei am Wochenende den Vater des Kindes. „Der Kindsvater ist uns noch nicht bekannt. Er wird derzeit intensiv gesucht“, sagte ein Polizeisprecher. Er soll als Zeuge befragt werden. Die Ermittler erhoffen sich von ihm nähere Hinweise auf das Motiv für die Tat. Am Sonntag war er noch nicht ermittelt worden.

Erst im Juni hatte eine Mutter in Jena ihrer vier Monate und acht Tage alten Tochter mit einer Rasierklinge die Unterarme aufgeschnitten und das Baby so getötet. Anschließend war sie von einer Autobahnbrücke gesprungen, hatte den Sturz aber schwer verletzt überlebt. Laut einem psychiatrischen Gutachten litt sie seit der Geburt des Mädchens im Februar an einer schweren, wahnhaften Depression. Das Landgericht Gera hatte in der vergangenen Woche in einem Sicherungsverfahren entschieden, dass die Frau in einer Psychiatrie bleiben muss. Es bestehe die Gefahr, dass sie einen neuen Suizidversuch unternehme und dabei andere Menschen gefährde.