Das schwere Zugunglück in Russland mit mindestens 26 Toten ist nach Angaben der Ermittler durch einen Terroranschlag verursacht worden.

Moskau. Bei einem Terroranschlag auf einen Schnellzug im Nordwesten Russlands sind mindestens 26 Menschen getötet worden. Am Unfallort zwischen Moskau und St. Petersburg seien Splitter einer Bombe sowie ein trichterförmiges Loch von mehr als einem Meter Tiefe entdeckt worden, sagte der Sprecher der Ermittlungsbehörde, Wladimir Markin, am Samstag nach Angaben der Agentur Interfax. Nach Informationen des Inlandgeheimdienstes FSB hatte der selbst gebaute Sprengkörper eine Wucht von sieben Kilogramm TNT. Weitere Details nannte FSB-Chef Alexander Bortnikow bei einem Treffen mit Präsident Dmitri Medwedew zunächst nicht.

Ein im Internet aufgetauchtes „Bekennerschreiben“ einer rechtsradikalen Bewegung wurde von den Ermittlern als vermutlich nicht echt eingestuft.

Bei dem Anschlag auf den „Newski Express“ am Freitagabend wurden etwa 100 Passagiere verletzt worden. Rund 350 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt waren vier der 14 Waggons von den Gleisen gerutscht. Passagiere sagten, sie hatten zuvor einen Knall gehört. Der Lokführer sprach von einer „Explosion“ und hatte bei etwa 200 Stundenkilometern Fahrt noch eine Notbremsung eingeleitet. Im August 2007 hatte es auf der selben Strecke einen Anschlag mit 60 Verletzten gegeben. Die Angaben über die Opferzahlen variieren derzeit zwischen 26 und 39 Toten.