Nach 15 Monaten sind zwei in Somalia verschleppte Journalisten wieder frei - gegen eine Lösegeldzahlung.

Mogadischu. Nach 15 Monaten sind zwei in Somalia verschleppte Journalisten wieder frei. Nach Angaben eines der Kidnapper vom Mittwoch wurden für die Reporter aus Kanada und Australien 665.000 Euro gezahlt. Eine unabhängige Quelle in Mogadischu bestätigte die Freilassung der Kanadierin Amanda Lindhout und des australischen Fotojournalisten Nigel Brennan. Sie befänden sich in einem Hotel in Mogadischu und wollten das Land am Donnerstag verlassen. Die Kanadierin Amanda Lindhout sprach in einem ersten Interview des Fernsehsenders CTV über Isolation und Folter.

Sie sei wiederholt geschlagen worden und habe die meiste Zeit in einem dunklen Raum allein am Boden verbracht. Von ihrem Kollegen, dem Fotoreporter Nigel Brennan, lagen zunächst keine näheren Angaben über seine Haftbedingungen vor.

Die freien Journalisten waren am 23. August 2008 auf der Straße zwischen Mogadischu und dem 25 Kilometer entfernten Ort Afgoye gemeinsam mit einem somalischen Journalisten und zwei Fahrern verschleppt worden. Dort wollten sie ein Flüchtlingslager besuchen. Die somalischen Geiseln waren im Januar nach 177 Tagen freigekommen. In dem nordostafrikanischen Land herrscht seit 1991 Bürgerkrieg. Entführungen sind an der Tagesordnung. Für gewöhnlich dauern sie aber nicht so lange wie in diesem Fall