Lima. Eine Gangsterbande in Peru hat offenbar bis zu 60 Menschen ermordet, um deren Fett zu verkaufen. Vier Tatverdächtige seien bereits festgenommen worden, sagte der leitende Polizeigeneral Eusebio Félix Murga in Lima. Nach sieben mutmaßlichen Mitgliedern der Bande werde noch gefahndet.

Die genaue Zahl der Getöteten ist der Polizei nicht bekannt. Nach peruanischen Presseberichten gestand einer der Festgenommenen bereits die Ermordung von wenigstens fünf Menschen. In der Gegend von Huánuco im Zentrum des Landes, 400 Kilometer nordöstlich von Lima, wo die Bande ihr Unwesen trieb, werden aber 60 Menschen vermisst. Die Männer sagten bei der Polizei aus, sie hätten ihren Opfern Fett abgesaugt, das sie für viel Geld an Kosmetikfirmen verkaufen wollten. Fachleute bezweifeln, dass es einen internationalen Schwarzmarkt für menschliches Körperfett gibt. Die Dermatologin Lisa Donofrio von der Universität Yale kann sich das allenfalls in kleinem Maßstab für "Körperfettextrakte" vorstellen, die die Haut aufpolstern sollen. Wissenschaftlich gesehen seien solche Behandlungen allerdings "kompletter Quatsch".