Einige Wünsche der Pop-Diva sind in einem Londoner Einkaufszentrum in Erfüllung gegangen. Aber Kätzchen und Tauben mussten draußen bleiben.

London. US-Sängerin Mariah Carey feiert „wahnsinnig gern“ Weihnachten - am liebsten mit 20 weißen Kätzchen und 100 weißen Tauben, tausenden wartenden Fans, einem neuen Album, einem neuen Parfüm, Blitzlichtgewitter sowie rund 250 Bodyguards und Mitarbeitern. Zu solch einer Christmas-Party war der Megastar am Donnerstagabend in ein riesiges Shopping-Center in London gekommen. Sie verspätete sich fast eine Stunde. Im Hotel habe sie noch ein paar Gläser Champagner getrunken, kicherte eine Assistentin.

„Wir wollen sichergehen, dass alles perfekt ist“, hatten sich Veranstalter und das Management des Superstars zum Ziel gesetzt. Carey kann unausstehlich werden, wenn ihr Wünsche nicht erfüllt werden. Ein erster Wunsch, der ihr - wie vieles - so am Herzen lag, ging nicht Erfüllung: Die Kätzchen und Tauben müssen draußen bleiben. Tiere seien in dem Einkaufszentrum nicht gestattet, hieß es von den Behörden. „Die Regel gilt für alle.“

Ausgenommen von der Regel waren Careys Lieblingsinsekten. Ein Konfetti-Regen aus tausenden Papier-Schmetterlinge begrüßt die Diva, nachdem sie an den kreischenden Fans vorbei vorgefahren wurde. Jetzt wird klar, auch der zweite Weihnachtswunsch geht nicht in Erfüllung: Statt in einem Rolls Royce fährt sie in einer Mercedes-Benz E-Klasse vor.

Die Schmetterlinge schießen aus allen Konfetti-Kanonen, doch die 39-Jährige steigt nicht aus. Erst nach fünf Minuten, als die pinken Papierflügel auf dem pinken Teppich liegen und absehbar kein Schmetterling mehr in ihre Haare fliegen kann, öffnet sich die Wagentür. Carey lächelt, winkt Fans in 30 Metern Entfernung zu und tritt vor eine Wand für Fotografen. „Ich bin so aufgeregt“, kichert Carey. „Es ist so festlich. Ich freue mich, hier zu sein.“

Warum kommt ein Weltstar, der bisher mehr als 200 Millionen Platten verkauft hat, nach London, um im November Weihnachten zu feiern? „Ich präsentiere ein Album, ein Parfüm, arbeite an einem Film, mache viel Kram“, sagt Carey mit breitem Lächeln und halboffenen Augen. „London ist sehr festlich im Winter - und ich liebe Weihnachten und ihr Leute hier startet die Feiern ja schon im September“, raunzt die kommerziell erfolgreiche US-Amerikanerin. „Wir warten bis Ende November.“

„Ich wollte einfach mal zu Euch rüberkommen und den Baum sehen“, freut sich Carey. Im Innern der Shopping-Mall Westfield sollte sie die Beleuchtung eines Weihnachtsbaums anknipsen. Doch einen Weihnachtsbaum gibt es gar nicht - der dritte nicht erfüllte Wunsch. Um tragende Pfeiler, die am Dach zu Ästen ausgebaut sind, wurden lediglich ein paar Lichterketten gewickelt. Careys Lächeln wird eisiger.

Mit zweistündiger Verspätung beginnt die 39-Jährige schließlich mit dem Bühnenprogramm. Die Menge tobt, als ihr Lied „All I Want For Christmas“ erklingt. Die Popdiva hält ein Mikrofon an den Mund und bewegt die Lippen. „Kommt, singt mit!“ Carey ist jetzt richtig „happy“. „Das ist das erste Mal, dass ich in einer Shopping Mall bin - in London“, scherzt sie und verschwindet für eine halbe Stunde hinter die Bühne.

Ihre Fans, die das Einkaufszentrum zum Gram der Händler lahmgelegt haben, müssen ihr Parfüm „Forever“ oder ihr zwölftes Studioalbum „Memoirs Of An Imperfect Angel“ kaufen, um in einen abgesperrten Bereich zu gelangen. Jetzt sind sie an der Reihe. Careys Mitarbeiter und Bodyguards drängen sie in einer Signierstunde an dem Star vorbei. Umbaupause. Wieder Auftritt Carey. Posieren für Gruppenfotos mit Fans vor ihrem Parfüm „Forever“, was „so wunderbar nach Garten“ riecht. Ende der Weihnachtsparty.