1700 schwarze Handtücher mit den weißen Umrissen von Menschen: Mit diesem “Mahnmal“ wurden die Australier in Sydney vor der Gefahr von Hautkrebs gewarnt.

Sydney. Schwarze Handtücher mit den Umrissen eines Menschen - ganz so, wie sie in Kriminalfällen um Leichen gezogen werden, um deren Fundort zu markieren: Mit dieser außergewöhnlichen Aktion hat die Organisation "Cancer Council" in Australien ihre Landsleute auf die Gefahr von Hautkrebs aufmerksam gemacht. Insgesamt 1700 dieser schwarzen Tücher haben Aktivisten am Bondi Beach, einem "Traumstrand" in Sydney, aufgereiht - so viele Menschen sterben im Schnitt jedes Jahr in dem Land an dieser tückischen Krankheit. Rund 750 000 Patienten werden dort pro Jahr mit der furchtbaren Diagnose konfrontiert. Australien hat weltweit die höchste Hautkrebsrate. Die Sonne hat auf dem Kontinent längst ihre Schattenseiten.

"Slip! slop! slap!" lernen deshalb schon die Kinder in der Schule. "Slip on a shirt, slop on sunscreen, slap on a hat" (Zieh dir ein T-Shirt an, creme dich mit Sonnenmilch ein und setz dir einen Hut auf). Jungen und Mädchen, die leicht bekleidet im Wasser planschen - solche Bilder wie wir sie von Nord- oder Ostsee kennen - sind etwa am Bondi Beach undenkbar. Denn gerade in jungen Jahren wird der Grundstein für spätere Erkrankungen der Haut gelegt. Vor diesem Hintergrund wurde in Australien ein Programm entwickelt, welches die UV-Belastung von Kindern und Jugendlichen verringern soll. Tenor: Schatten suchen! Für uns sonnenhungrige Nordeuropäer ist das unvorstellbar - noch! Denn auch hier nimmt die Zahl der Hautkrebsfälle zu.

Abendblatt: Gesundheit/Früherkennung