Hunde sind treue Seelen. Doch es gab einen, der war treuer als alle anderen. Die Rede ist von Hachiko, einem Akita.

Rhauderfehn. Hunde sind treue Seelen. Doch es gab einen, der war treuer als alle anderen. Die Rede ist von Hachiko, einem Akita. Jeden Tag holte Hachiko sein Herrchen Hidesaburo Ueno vom japanischen Bahnhof Shibuya ab. Als der Uni-Professor 1925 starb, wurde Hachiko zu Verwandten gegeben. Dort riss er jedoch aus und kam weiterhin jeden Tag zum Bahnhof. Hachiko wurde in ganz Japan bekannt, und schon zu Lebzeiten zum Inbegriff für Treue. Nun ehrte Regisseur Lasse Hallström (63) ihn mit dem Film "Hachiko - Eine wunderbare Freundschaft" (Richard Gere spielt die Hauptrolle) und löste damit großes Interesse an dieser Hunderasse aus - Lassie und die Dalmatiner können einpacken.

Wer nun aber daran denkt, sich einen Akita zuzulegen, sollte eins wissen: Er verliert zweimal im Jahr komplett seine Unterwolle. "Sie flusen dann wie verrückt, und man trägt das Fell plastiktütenweise raus", sagt die Zuchtrichterin Petra Caspelherr aus dem ostfriesischen Rhauderfehn. Sein Fell kann von Weiß über Rot bis dunkel gestromt aussehen. Typische Merkmale sind Stehohren, ein über den Rücken gerollter Schwanz und ein ausgeprägter Dickkopf. Damit ist die Rasse für Anfänger nicht geeignet. "Sie sind sehr eigenwillige Hunde, deren Mimik Außenstehende nur sehr schwer lesen können", erklärt Beate Vetter vom Verein Japan Akita aus Grävenwiesbach bei Bad Homburg. Auch Halter, die absoluten Gehorsam erwarten, sollten sich besser keinen Akita zulegen. "Wenn sein Besitzer ein sehr gutes Verhältnis zu seinem Hund entwickelt, himmelt der ihn an und macht auch gern, was er ihm sagt", erklärt Angelika Kammerscheid-Lammers vom Akita Club in Hamm. Voraussetzung für seine Haltung seien Einfühlungsvermögen, Zuneigung, Zeit und Konsequenz ohne Härte.

"Ein Akita muss verstehen, warum er etwas Bestimmtes machen soll, und überlegt, ob das Sinn für ihn ergibt", sagt Caspelherr. "Das erste Mal bringt er den Ball zurück. Beim zweiten Mal wird er sich wohl denken: 'Mach es doch selbst.'" Denn ein Akita langweilt sich schnell. Vor allem in Gegenwart anderer Hunde ist ein Akita eher schwierig im Umgang. Benannt wurde die Rasse nach einer Präfektur der Insel Honshu. Dort wurde sie vor allem für die Jagd gezüchtet.