Bis spätestens Ende Januar will Daimler über eine weitere Verlagerung der Produktion seiner neuen Mercedes-C-Klasse ins Ausland entscheiden.

New York. Der Autobauer Daimler will bis spätestens Ende Januar über eine weitere Verlagerung der Produktion seiner neuen Mercedes-C-Klasse ins Ausland entscheiden. Grundsätzlich komme dabei infrage, einen Teil der Fertigung in das bestehende Mercedes-Werk in den USA zu geben, sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche am Donnerstag in New York. Beim laufenden drastischen Sparprogramm des Konzerns hält Zetsche im kommenden Jahr inzwischen ein Ziel von „bis zu fünf Milliarden Euro“ für möglich. Das liege im Rahmen der bisherigen Aussagen von mehr als vier Milliarden Euro. „Wir haben unsere Ziele aus heutiger Sicht erreicht und übertroffen.“ Die C-Klasse wird bisher im baden-württembergischen Sindelfingen sowie in Bremen, Südafrika und China produziert. Im US-Werk Tuscaloosa im Bundesstaat Alabama laufen bisher die SUV- Reihen und die R-Klasse vom Band.

Die US-Fabrik sei derzeit nicht völlig ausgelastet. Daimler müsse aber bei einer dortigen Produktion der C-Klasse vorher deutlich in das Werk investieren. Für eine Fertigung in den USA spricht der niedrige Dollar-Kurs. In einem solchen Fall würden in den USA produzierte Fahrzeuge aber nur auf den dortigen Markt kommen. „Es ist kein realistisches Szenario, in den USA für Europa zu produzieren“, sagte Zetsche. Die neue Generation der C-Klasse soll von 2014 an vom Band Rollen. Daimler-Betriebsratschef Erich Klemm hatte zuletzt gewarnt, bei einer Verlagerung der Produktion könnten in Sindelfingen 3000 Stellen und in Bremen 1500 Arbeitsplätze bedroht sein. Die C-Klasse ist die meistverkaufte Baureihe von Daimler.

Zetsche sagte, 2010 werde trotz Anzeichen einer leichten Besserung des Marktes ein schwieriges Jahr. Dennoch meinte der Daimler-Chef: „Wir gehen mit Zuversicht ins Jahr 2010.“ Das Premium-Segment könne sich schneller wieder erholen als der Massenmarkt. Im Oktober hatte Daimler nach einer elfmonatigen Durststrecke erstmals wieder ein Absatzplus eingefahren.