Frankfurt/Main. Kurz vor einem Gerichtstermin über Unterhaltsstreitigkeiten ist ein Mann vor der Wohnung seiner Ex-Frau in Frankfurt von einem Polizisten erschossen worden. Der 48-Jährige hatte zuvor auf einen Polizeibeamten gefeuert und ihn lebensgefährlich verletzt, teilten das Landeskriminalamt in Wiesbaden und die Staatsanwaltschaft in Frankfurt nach ersten Ermittlungen mit.

In den frühen Morgenstunden war bei der Polizei ein Notruf mit dem Hinweis eingegangen, dass die 44-Jährige von ihrem Ex-Mann bedroht wurde. Als eine Streife am Tatort eintraf und den Mann, der inzwischen in seinem Auto saß, kontrollieren wollte, habe dieser sofort das Feuer auf die beiden Beamten eröffnet, teilte Oberstaatsanwältin Doris Möller-Scheu mit. Daraufhin sei es zu einem Schusswechsel mit den Polizisten gekommen.

Die ehemaligen Eheleute sollten am selben Tag zu einer mündlichen Verhandlung vor dem Amtsgericht Frankfurt wegen eines Unterhaltsstreits erscheinen. Unklar war gestern noch, wer wie oft geschossen hat. Das soll die Obduktion der Leiche klären. Eine Nachbarin (70) berichtete, "ich habe mindestens sieben Schüsse gehört. Fünf ganz schnell nacheinander und dann bestimmt noch mal zwei". Der Beamte wurde notoperiert. Angaben zu seinem Zustand machte die Staatsanwaltschaft gestern nicht.