Das Grab des legendären Pharaos Tutanchamun (etwa 1332 bis 1323 v. Chr.) soll restauriert werden. Eine fünfjährige Partnerschaft mit der amerikanischen Stiftung Getty Conservation Institute (GCI) solle die Konservierung und Restaurierung der Grabstätte und ihrer kostbaren Wandmalereien ermöglichen, sagte gestern der Direktor der ägyptischen Antiken-Verwaltung, Zahi Hawass.

Das Grab des Tutanchamun gehört zu den meistbesuchten antiken Stätten in Ägypten. Die Besucher bringen Wärme und Feuchtigkeit in den engen Raum, die den mehr als 3000 Jahre alten historischen Zeugnissen, vor allem den Wandmalereien stark zusetzen. Sie werden durch braune Punkte verunstaltet, deren Herkunft bislang kein Wissenschaftler erklären konnte. Die Sehenswürdigkeit ist besonders wegen der goldenen Totenmaske des Pharaos bekannt. Gemeinsam mit dem GCI will die Antikenverwaltung nun ein System entwickeln, wie die Stätte erhalten werden kann. Dieses soll später als Modell für vergleichbare Restaurierungsprojekte dienen. Die letzte Ruhestätte des Pharaos wird sozusagen "Mustergrab" für die Archäologen.

Tutanchamun bestieg im Alter von neun Jahren den ägyptischen Thron und starb gut zehn Jahre später unter rätselhaften Umständen. Der britische Forscher Howard Carter (1874-1939) entdeckte sein Grab 1922 im Tal der Könige im ägyptischen Luxor. Neue Röntgen-Befunde aus dem Jahr 2007 bestätigten die bisherige Annahme der Ägyptologen, dass Tutanchamun der Sohn des ungeliebten Sonnenkönigs Echnaton war.