Die mexikanische Grenzstadt Ciudad Juárez leidet unter Kämpfen zwischen den Rauschgiftkartellen. Die Regierung scheint machtlos.

Ciudad Juárez. Unbekannte haben in der mexikanische Grenzstadt Ciudad Juárez in einer Bar sechs Menschen erschossen. Die vermummten und mit Sturmgewehren bewaffneten Angreifer seien im Morgengrauen in die Bar gestürmt und hätten einige Gäste aufgefordert, das Lokal zu verlassen, teilte die Polizei mit. Als diese sich widersetzt hätten, hätten die Angreifer das Feuer eröffnet. Drei weitere Menschen wurden demnach verletzt. In der Bar befanden sich zu dem Zeitpunkt Augenzeugen zufolge etwa 60 Gäste. Im gesamten Bundesstaat Chihuahua wurden bei weiteren Angriffen 13 Menschen getötet.

Ciudad Juárez ist die Stadt mit der weltweit höchsten Mordrate, dieses Jahr wurden bereits mehr als 2000 Menschen getötet. In der Region machen sich mehrere Rauschgiftkartelle die lukrativen Schmuggelrouten für Drogen in die USA streitig. Im Zuge ihrer Offensive gegen das organisierte Verbrechen hat die mexikanische Regierung 50 000 Soldaten an mehrere Brennpunkte des Landes entsandt. Der Drogenmafia werden rund 14 000 Morde seit Amtsantritt des konservativen Präsidenten Felipe Calderón Ende 2006 angelastet.