Verfeindete Rockerbanden haben sich am Sonnabendabend eine Massenschlägerei in Duisburg geliefert.

Duisburg/Solingen. Kurz nach 21 Uhr überfielen mehr als 50 mit Schlagstöcken und Baseballschlägern bewaffnete Mitglieder der Hells Angels ein Vereinslokal der Bandidos im Rotlichtviertel der Stadt. Scheiben und Einrichtung gingen zu Bruch, Verletzte gab es aber nicht. Die Polizei rückte mit einem Großangebot von über hundert Beamten an und sperrte das Gebiet um das Lokal Fat Mexican. Es befindet sich im Duisburger Hauptsitz der Bandidos, dem Bandidos Place. Vor dem Fat Mexican versammelten sich nach dem Angriff etwa 150 Bandidos. Vor dem Lokal war Anfang Oktober ein Mann (32) erschossen worden, offenbar ein Mitglied der Bandidos. Bei dem mutmaßlichen Täter, der sich der Polizei stellte, handelte es sich um einen den Hells Angels nahestehenden Kampfsportler. Die beiden Männer hatten sich um eine Frau gestritten, dabei fielen die tödlichen Schüsse.

Am frühen Sonntagmorgen griffen Unbekannte im nicht weit entfernten Solingen ein Klubheim der Hells Angels an. Die Angreifer gaben vermutlich mehrere Schüsse auf das Gebäude ab und schleuderten eine Handgranate durch ein Fenster in die erste Etage des Hauses. Sie explodierte jedoch nicht. Verletzte gab es nicht. Ob es sich bei dem Angriff um einen Racheakt von den Bandidos handelte, konnte die Polizei zunächst nicht sagen.

Die Hells Angels und die Bandidos liefern sich seit Längerem einen Bandenkrieg. Die rivalisierenden Gangs kämpfen um Einfluss im Prostitutions- und Drogenmilieu.