Zwölf Jahre nach dem Tod von Prinzessin Diana (gest. 36) hat die französische Justiz Mängel bei den Ermittlungen zur Unfallursache bestätigt. Ein Pariser Gericht verurteilte den französischen Staat zu Schadenersatz wegen Verzögerungen bei der Untersuchung.

Paris. Frankreich müsse dem ägyptischen Milliardär Mohamed al-Fayed (76) 5000 Euro zahlen, bestimmten die Richter in einem am Wochenende bekannt gewordenen Urteil.

Al-Fayed hatte ursprünglich eine Million Euro Entschädigung verlangt, weil die Behörden nach dem Unfalltod der britischen Prinzessin Diana und seines Sohnes Dodi (gest. 42) 1997 in Paris seiner Ansicht nach nicht ordnungsgemäß ermittelt hatten.

Der Milliardär zeigte sich erfreut über das Urteil, das unter Ausschluss der Öffentlichkeit bereits am Mittwoch gefällt worden war. "Ich bin froh, dass ein französisches Gericht einen Fehler der Justiz zugegeben hat", sagte er. "Es bestätigt meine Annahme, dass die Franzosen versucht haben, die Wahrheit zu verschleiern", fügte al-Fayed hinzu. Der Besitzer des Londoner Luxus-Kaufhauses Harrods hatte sich im Jahr 2002 einer Klage der Eltern des Fahrers von Diana und Dodi, Henri Paul, angeschlossen. Die Familie hatte die französischen Ermittlungsergebnisse angefochten. Danach soll Paul betrunken gewesen und zu schnell gefahren sein, um Fotografen abzuhängen. In der Pariser Unterführung der Pont de l'Alma krachte der schwere Mercedes S 280 gegen einen Pfeiler. Die Eltern wollten nie glauben, dass ihr Sohn getrunken hatte. Dieses Verfahren wurde zwar eingestellt, aber al-Fayed sah sich um sein Recht gebracht und klagte 2007 erneut wegen Verfahrensfehlern.

Im vergangenen Jahr hatte al-Fayed sich in dem Prozess zur Todesursache nach mehr als zehn Jahren schließlich geschlagen gegeben. Er akzeptierte das Urteil der Geschworenenjury, wonach Diana und ihr Freund Dodi bei dem Unfall starben, an dem der Fahrer Henri Paul und die Paparazzi schuld waren. Es handelte sich also um fahrlässige Tötung, und nicht wie al-Fayed glaubt, um Mord. Das Urteil zog einen Schlussstrich unter die zahlreichen Verschwörungstheorien, die sich um den Tod des prominenten Paares rankten. Al-Fayed ist noch heute überzeugt, dass Diana umgebracht wurde, weil sie ein Baby von Dodi erwartete. Seiner Ansicht nach konnte das englische Königshaus es nicht ertragen, dass Diana - die Ex-Frau von Prinz Charles (60) - einen Muslim heiraten wollte. Für diese These gab es aber nie einen Beweis.

Unterdessen rief al-Fayed in der britischen Zeitung "Sunday Times" seine "schottischen Landsleute" auf, sich von England loszusagen, und erklärte sich bereit, Präsident einer unabhängigen Republik Schottland zu werden. "Ihr Schotten habt viel zu lange wie im Koma gelebt", sagte er dem Blatt. Sie sollten sich von den "Engländern und ihren schrecklichen Politikern" trennen.