Der Datenklau beim Internet-Netzwerk SchülerVZ sollte offenbar einer handfesten Erpressung dienen.

Berlin. Der mutmaßliche Datendieb, ein 20-Jähriger aus Erlangen, wollte insgesamt 80 000 Euro vom Netzwerkbetreiber für die Listen haben, wie die Staatsanwaltschaft Berlin gestern mitteilte. Er habe damit gedroht, die Daten anderenfalls ins Ausland zu verkaufen.

Der Mann räumte den Vorwurf der versuchten Erpressung inzwischen ein, wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, erklärte. Zunächst habe es sich um eine Summe von 20 000 Euro gehandelt, die der Mann habe erpressen wollen, berichtete Steltner. Die "Gesamtsumme" belaufe sich aber wohl auf 80 000 Euro. Nähere Angaben machte der Sprecher mit Hinweis auf die laufenden Ermittlungen nicht.

Gegen den 20-Jährigen war Montagabend ein Haftbefehl wegen versuchter Erpressung ergangen. Der Mann war am Sonntagabend in den Firmenräumen der VZ-Netzwerke im Berliner Stadtbezirk Pankow festgenommen worden. Anschließend wurde er den ganzen Tag verhört.

Ob auch der Datenschutz verletzt wurde, soll laut Steltner an anderer Stelle überprüft werden. Dem Betreiber VZ zufolge wurden nur Daten kopiert, die für alle SchülerVZ-Nutzer sichtbar sind wie etwa der Name, die Schule, das Geschlecht, Alter und Profilfoto. Es handele sich aber nicht um Daten wie Postadressen, E-Mail-Adressen, Zugangsdaten, Telefonnummern oder Fotoalben.