Ein Schlachtermeister aus Niederbayern hat in einem Prozess vor dem Landgericht Deggendorf zugegeben, tonnenweise verdorbenes oder minderwertiges Fleisch in den Handel gebracht zu haben.

Deggendorf. Der Verteidiger des Angeklagten verlas gestern eine Erklärung, wonach alle Anklagepunkte zutreffend seien. Der 56 Jahre alte Mann aus Metten bestätigte diese. Danach hat er mit seinem Großhandel teilweise seit Jahren abgelaufene Ware an Fleischproduzenten geliefert. Die Staatsanwaltschaft beziffert den Schaden, der durch den Betrug entstanden ist, auf rund 100 000 Euro. Der Fall hatte 2006 Schlagzeilen gemacht.

Laut Anklage hat der Schlachter Mitarbeiter angewiesen, verdorbenes Schweinefleisch unter frischeres Fleisch zu mischen. In anderen Fällen waren Produkte bereits seit Jahren abgelaufen oder es wurde billigere statt der bestellten teureren Ware geliefert. Der Fleischgroßhandel hatte Geschäftsbeziehungen zu Unternehmen in Deutschland und im Ausland. So soll der Mann auch Betriebe in den Niederlanden, Österreich und Russland beliefert haben. Der Prozess wird fortgesetzt.