Vorbei ist es mit Kuscheltemperaturen in “Bella Italia“: Der Herbst ist mit schweren Stürmen und heftigen Regenfällen eingezogen. Nach dem ungewöhnlich warmen Wetter der vergangenen Wochen war gestern über weite Teile Italiens ein Tief mit heftigen Orkanböen gezogen.

Rom. Bei den Unwettern sind mindestens fünf Menschen getötet worden. Zahlreiche weitere wurden zum Teil schwer verletzt.

Wie italienische Medien berichteten, sank in der Nähe von Giulianova an der Adriaküste ein Fischerboot im schweren Sturm. Einer der Männer an Bord konnte an Land schwimmen, ein weiterer wurde von der Küstenwache gerettet. Das dritte Besatzungsmitglied wurde gestern noch vermisst. Seine Rettung galt jedoch als unwahrscheinlich.

Am Vorabend war eine 19-jährige Frau in Rom von einem Baum erschlagen worden, der auf ihr Auto gestürzt war. Im Norden der Stadt rissen Windböen ein Futter-Silo um, es fiel auf einen Mann. Der 61-Jährige starb noch an der Unfallstelle.

Zahlreiche Menschen wurden von herabfallenden Ästen verletzt. Am Gardasee starb ein Krankenpfleger: Der 53 Jahre alte Mann wurde beim Kite-Surfen von Böen mit Geschwindigkeiten bis zu 90 km/h so heftig auf die Wasseroberfläche geschleudert, dass er ertrank. In Maniago bei Pordenone erlitt ein Marktverkäufer einen Herzinfarkt und starb. Der Mann hatte versucht, seinen Stand vor dem Sturm zu schützen. Im ganzen Land kam es zu Stromausfällen und einem Verkehrschaos. Einige Autobahnen und Bahnstrecken - zum Beispiel bei Pescara und im norditalienischen Aostatal - mussten stundenlang gesperrt werden. In Rom waren viele Straßen von umgestürzten Bäumen blockiert.

Auch Österreich meldete in der vergangenen Woche noch Hitzerekorde, nun ist ebenfalls der Winter da. "Vom Bikini direkt in den Skianzug", titelte die Wiener Zeitung "Kurier". Begleitet wurde der Temperatursturz von heftigem Sturm. Größere Schäden blieben aus. Dafür fiel in den Alpen oberhalb von 1500 Metern der erste Schnee der Saison. Auf der 2962 Meter hohen Zugspitze, Deutschlands höchstem Berg, wurde eine Schneehöhe von 70 Zentimetern gemessen. "Heute werden dort nochmals 30 Zentimeter erwartet", sagte der Meteorologe Jens Winninghoff vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in München. Die nächsten Nächte bringen nach der Vorhersage fast überall Minusgrade. Nachts könne die Schneefallgrenze auf unter 600 Meter sinken. Frühestens am Wochenende werde es wieder etwas milder.