Für die Möwen dürfte dieser Tag vor der Küste Alaskas angesichts dieser gefräßigen Riesenmäuler wohl kaum ein Hering übrig bleiben.

Und vorher müssen sie sich noch ausreichend Reserven anfuttern. Ein bis zwei Tonnen Krill und kleinere Fische verschlingen sie täglich. Damit die Jagd nicht allzu mühselig wird, haben die Meeressäuger eine raffinierte Fangmethode entwickelt: Ein oder zwei Wale tauchen unter den Fischschwarm und bilden einen Ring aus Luftblasen. Da Heringe und andere kleine Arten turbulentes Wasser meiden, bleiben sie im Inneren des Luftblasennetzes gefangen. Jetzt brauchen die Buckelwale nur noch mit offenem Maul durch den Schwarm hindurch zu schwimmen. Und mit einem Happs sind mehrere Kilo Fisch im Maul - fast so bequem wie im Schlaraffenland.

Während der folgenden 3000 Kilometer langen Reise fasten die Meeressäuger rund 30 Tage lang und leben von den Reserven der Sommersaison. In Hawaii angekommen, beginnt für sie die Paarungszeit. Ende März geht es für die ersten Buckelwale dann schon wieder zurück in die fischreichen Gewässer Alaskas, wo das große Fressen von Neuem beginnen kann.