Den größten Bargeldfund in der Geschichte der Bahn darf das Unternehmen selbst einsacken.

Frankfurt/Main. Drei Jahre nach der Entdeckung von 400 000 Euro auf einer ICE-Toilette steht nun fest, dass der Löwenanteil der Riesensumme an die Bahnhofsmission geht. Der ehrliche Finder, ein Rentner aus Wiesbaden, erhält über die gesetzlich vorgeschriebenen 6000 Euro Finderlohn hinaus noch 15 000 Euro. Die muss er aber spenden.

Der Rentner hatte die Riesensumme im Oktober 2006 auf der Strecke Berlin-Frankfurt/Main in der Zugtoilette eines ICE entdeckt. Er war so ehrlich und überließ die Tüte mit den Scheinen der Polizei. Während der vorgeschriebenen Aufbewahrungsfrist von drei Jahren meldete niemand Anspruch auf die Summe an. Daher gehört das Geld nun der Bahn - hätte der Mann das Geld auf dem Bürgersteig gefunden, wäre es jetzt seins. Dieser Unterschied ist per Gesetz unabhängig von der Höhe des Betrages so geregelt.

Die Bahn verwaltet pro Jahr 220 000 Fundsachen. Laut Gesetz bekommt der Rentner nur 1,5 Prozent der Summe als Finderlohn - das sind 6000 Euro. Zusätzlich bekommt er 4000 Euro für einen Anwalt, den der Mann eingeschaltet hatte. "Wir werden ihm 25 000 Euro und damit gut das Vierfache zahlen", sagte Bahnsprecher Achim Stauß - 15 000 Euro für einen guten Zweck.