Die Ursache für die Notlandung eines Fokker-100-Jets von Lufthansa-Partner Contact Air auf dem Stuttgarter Flughafen stellt Experten vor ein doppeltes Rätsel.

Stuttgart. Neben dem normalen Mechanismus zum Ausfahren des Fahrwerks habe auch das Notfallsystem der Maschine versagt, sagte ein Sprecher der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU).

Bei der Bruchlandung von Flug LH 288 aus Berlin-Tegel entgingen die 78 Menschen an Bord, darunter SPD-Chef Franz Müntefering (69), mit großem Glück einer Katastrophe. Nur ein Passagier und eine Flugbegleiterin wurden leicht verletzt. Dass beide Fahrwerksysteme gleichzeitig ausfallen, ist äußerst selten. "Ich kenne sonst keinen Fall", sagt BFU-Experte Karsten Severin. Auch seien bei der Fokker 100 keine besonderen Fahrwerk-Probleme bekannt. Die Notlandung ist aus Sicht der Behörde gut verlaufen. Severin: "Das hätte deutlich schlimmer ausgehen können. Wenn das Flugzeug etwa von der Landebahn abkommt und gegen ein Hindernis prallt." Der Pilot habe sauber aufgesetzt und alles richtig gemacht. Da die Maschine bis zum Abend die einzige Start- und Landebahn blockierte, fielen fast 170 Flüge aus.

Die Contact Air gehört zu mehreren Regionalgesellschaften, die in Deutschland kleinere Flughäfen und Drehkreuze im Auftrag der Lufthansa bedienen. Auf dem Ticket steht der Flug mit der LH-Nummer. Wird keine Lufthansa-Maschine eingesetzt, gibt es den Vermerk "operated by ..." mit dem Namen des zuständigen Partners.