“Fighting fire with fire“, röhrte nicht nur der singende Tiger Tom Jones aus Wales in seinem Schlager “Burning down the house“. Feuer mit Feuer zu bekämpfen ist auch eine bekannte Feuerwehrtaktik, um sozusagen durch aktives Abfackeln dem Roten Hahn die Nahrung zu entziehen.

Angewandt etwa bei den alljährlichen kalifornischen Waldbränden.

Anleihen bei dieser zumindest partiell selbstzerstörerischen Vorgehensweise scheint nun der US-Senat genommen zu haben: Weil dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten die Touristen wegbleiben, will man von denen, die noch kommen, zehn Dollar Eintrittsgebühr verlangen. Zahlen sollen Kurzreisende, die für ihren Besuch kein Visum brauchen - also vor allem EU-Bürger. Investiert werden soll das Geld in eine gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung des Tourismus. Damit dann wieder mehr kommen.

Ob es sich nun um Rache für deutsche Kurtaxen, unverschämte italienische Tischgebühren oder Pariser Bierpreise handelt, ist noch nicht erforscht. Verwunderlich ist vielmehr, dass man im Heimatland des naturbelassenen Kapitalismus erst die Spaß- und Reisebremse George W. Bush gegen den europakompatiblen Barack Obama ausgetauscht hat, bevor die zuständigen Volksvertreter jetzt darauf gekommen sind, für ein grandioses Produkt auch Eintritt zu verlangen.

Nun ist es nicht so, dass die umgerechnet 6,90 Euro bei einem Amerikatrip wesentlich zu Buche schlagen würden. Was ungute Ahnungen aufkommen lässt, ist wohl eher die Angst vor Nachahmern. Wenn sich die Bundesstaaten oder gar einzelne Kommunen von Memphis/Tennessee bis Nutbush City dem leuchtenden Washingtoner Beispiel etwa anschließen, ist es aus mit dem Land von unbegrenzter Freiheit. Dann gerät die Tour von Küste zu Küste zum nimmer endenden Trip auf einer französischen Autobahn. Alle naselang ein Kassenhäuschen.

Erschwert wurde die Einreise zuletzt schon durch viel Papierkram, Befragungen am Flugplatz, biometrische Pässe und allerlei andere Sicherheitsvorkehrungen. Ob die Zahl der Reisenden nun mit alteuropäischer Gebühreneintreiberei gesteigert werden kann - wer weiß. So langsam stirbt die Freiheit in dem Land, das sie einst neu erfunden hat.

Und die Feuerwehr ist auch nicht in jeder Lebenslage der beste Ratgeber.