Die schweren Brände im Los Angeles National Forest haben sich ausgebreitet. Tausende Kalifornier sind auf der Flucht.

San Francisco. Dichter Rauch über Los Angeles: Schwere Waldbrände nordöstlich der südkalifornischen Millionenmetropole haben sich am Wochenende weiter ausgebreitet. Die Feuer im Los Angeles National Forest bedrohten nach Angaben der Behörden mehrere tausend Häuser. Viele Ortschaften und Siedlungen nahe der brennenden Hügelkette sind evakuiert worden. Tausende Kalifornier ergriffen vor den rasch um sich greifenden Waldbränden die Flucht.

Mehr als 1800 Feuerwehrleute kämpften gegen die Flammen, berichtete die „Los Angeles Times“ am Sonntag. Die seit Tagen anhaltende Sommerhitze von über 35 Grad Celsius machte den Löschtrupps zu schaffen. „Das einzig Gute ist, dass es keine Santa-Ana-Winde gibt“, sagte Einsatzchef Mike Dietrich der Zeitung. Diese gefürchteten Wüstenwinde treiben die Feuersbrünste in Südkalifornien gewöhnlich an. Ein weiterer Lichtblick: Mit sich nähernder feuchter Luft wurden kühlere Temperaturen erwartet.

Gouverneur Arnold Schwarzenegger hatte am Freitag den Notstand ausrufen lassen, um auf diese Weise rasch Hilfsmittel und Geld für die Brandbekämpfung zu mobilisieren. Am Sonntag wollte er sich selbst ein Bild vom massiven Einsatz der Feuerwehr machen.

Über Teilen von Los Angeles hingen dicke Rauchwolken, in einigen Regionen fiel ein Ascheregen. Die Gesundheitsbehörde warnte am Wochenende wegen der schlechten Luft vor körperlichen Anstrengungen im Freien. Sogar Küstenorte wie Malibu und das Hinterland von Santa Monica sollten von besonders empfindlichen Menschen gemieden werden, hieß es.

Die seit Tagen wütenden Feuer im Raum Los Angeles haben bereits eine Fläche von mehr als 80 Quadratkilometern Land verkohlt. Die Flammen bedrohten zeitweise zahlreiche teure Villen. Nach Angaben der Feuerwehr brannten aber bisher nur eine Hand voll Häuser ab. Einige Anwohner widersetzen sich dem Befehl der Polizei, gefährdete Bezirke zu verlassen. Sie wollten das Risiko in Kauf nehmen, ihr Hab und Gut notfalls selbst gegen die Flammen zu verteidigen. In der Ortschaft Altadena schaute der Hausbesitzer Jay Porter zu, wie sich die Flammen bis auf 300 Meter an sein Grundstück heran fraßen. „Ich will wissen, was hier los ist, so lange es geht“, sagte der 47-jährige Kalifornier der „Los Angeles Times“. Erst in letzter Minute wollte er die Flucht ergreifen.