Rund neun Monate nach einem Briefkasten-Bombenanschlag in Berlin hat der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter mit einem Geständnis begonnen.

Berlin. Die Anklage wirft dem 33-jährigen Peter J. versuchten Mord, gefährliche Körperverletzung und Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion vor. Er soll Ende November vergangenen Jahres eine Bombe im Briefkasten der Familie seiner Schwester deponiert haben. Als seine damals zwölf Jahre alte Nichte Charlyn die Post aus dem Briefkasten holen wollte, zerfetzte ihr der Sprengsatz den rechten Arm. Zudem erlitt Charlyn Verbrennungen zweiten und dritten Grades im Gesicht und an der Brust. Ein weiterer Sprengsatz auf dem Auto des Schwagers von J. zündete nicht.

Zum Auftakt des Prozesses vor dem Landgericht sagte der Angeklagte, er habe die Sprengsätze wegen eines Streits mit der Familie von Charlyn gebaut. Allerdings bestritt er jede Tötungsabsicht. Peter J. in seinem Geständnis: "Sie war die Einzige in der Familie, die ich mochte. Es tut mir leid." Der zerfetzte rechte Arm des Mädchens konnte gerettet werden. Charlyn war fast drei Monate im Krankenhaus. Der Prozess ist auf sieben Verhandlungstage angesetzt.