Das Gutachten des Gerichtsmediziners, der Michael Jacksons Todesursache untersucht hat, belastet den Leibarzt des “King of Pop“, Conrad Murray (51) schwer. Bisher war er lediglich ein Verdächtiger, es wurde in alle Richtungen ermittelt.

Los Angeles. Nun droht dem Kardiologen, der seit Mai für den Sänger (gest. 50) arbeitete und 150 000 Dollar pro Monat bekam, aber eine Anklage wegen Totschlags. Neben den Ergebnissen der Blutuntersuchung belasten Murray auch Unterlagen, die bei Haus- und Praxisdurchsuchungen sichergestellt wurden.

Michael Jackson starb am 25. Juni dieses Jahres laut Gerichtsunterlagen an einer Überdosis des Beruhigungsmittels Propofol, in tödlicher Kombination mit weiteren Beruhigungsmitteln und Medikamenten. Das Gutachten des Gerichtsmediziners rekonstruiert den Todestag Jacksons, der seit Langem unter Schlaflosigkeit litt. Wie aus den sichergestellten Dokumenten hervorgeht, verabreichte Murray ihm zu diesem Zeitpunkt seit mehr als sechs Wochen jeden Tag Propofol. Jackson bezeichnete das Medikament als seine "Milch". Nach eigenen Aussagen hat Murray dem Idol an dessen Todestag das Propofol zuerst verweigert und stattdessen zwei andere Beruhigungsmittel und weitere Medikamente gespritzt. Jackson aber habe gebettelt, schließlich Propofol erhalten und sei dann eingeschlafen. Daraufhin verließ Murray nur kurz den Raum, als er wiederkam, atmete Jackson nicht mehr. Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Ungeklärt ist, warum bis zum Notruf 47 Minuten vergingen. Die vollständigen Autopsie-Ergebnisse werden erst nach Ende der Polizeiermittlungen veröffentlicht.