Der Verkehrslärm macht Froschmännchen ordentlich zu schaffen: Um eine fortpflanzungswillige Partnerin in ihren Teich zu locken, quaken die männlichen Artgenossen unermüdlich.

Canberra. Denn wenn ein Frosch "laut, schnell oder lange ruft oder das alles kombiniert, dann zeigt er, dass er fit und stark ist", erläuterte die Ökologin Kirsten Parris von der Universität Melbourne. Doch der Verkehrslärm in Städten kann ihre Rufe übertönen.

Während ein Tier laut einer Studie der Ökologin ohne Hintergrundgeräusche in einem Umkreis von 800 Metern von Weibchen gehört wird, erreicht es in der Nähe von Hauptverkehrsstraßen nur noch Artgenossinnen in weniger als 14 Meter Entfernung. Für die Männchen in Verkehrsnähe ist es also deutlich schwieriger, Partnerinnen anzuziehen. Dies könnte der Grund für zurückgehende Froschzahlen in Städten sein. Die Forscherin hatte seit dem Jahr 2000 Frösche in mehr als 100 Teichen in Melbourne beobachtet.

Besonders Frösche mit tiefer Stimme sind betroffen. Das Problem: Sie müssen gegen die ebenfalls tiefen Geräusche von Verkehr und Maschinen wie Klimaanlagen anquaken. Eine Baumfrosch-Art hat sich laut der Ökologin sogar dem Lärmpegel angepasst. Die Tiere quaken nun in höheren Tönen.

Und es wirkt: Während das normale Quaken des Frosches im lautesten Teil von Melbourne nur in einem Umkreis von 19 Metern von Weibchen gehört werden kann, erreicht ein Artgenosse mit hoher Stimme fünf zusätzliche Meter.