Eineinhalb Wochen nach dem Hungertod der dreijährigen Sarah aus Thalmässing in Mittelfranken hat ihr inhaftierter Vater erstmals ausführlich vor Ermittlern ausgesagt.

Nürnberg. Der 29-Jährige habe sehr umfangreich die Familienverhältnisse und die Entwicklung des Kindes geschildert, sagte gestern der Sprecher der Nürnberger Justizbehörde, Thomas Koch. Dadurch hätten sich Erklärungsansätze zum Tod des Mädchens ergeben. "Es ist aber nicht gesagt, dass der Fall damit geklärt ist", betonte Koch, der keine Angaben über die möglichen Gründe machte.

Der Lkw-Fahrer sitzt seit 11. August wegen des Verdachts auf Totschlag durch Unterlassen in Untersuchungshaft. Die dreijährige Sarah war in einer Nürnberger Klinik an den Folgen einer Mangel- und Unterernährung gestorben. Sie soll zuletzt nur noch acht Kilo gewogen haben.

Ihre Mutter (26) liegt nach einer Notoperation in einem Nürnberger Krankenhaus und ist nicht ansprechbar. Die Eltern des Vaters sagten über ihren Anwalt, ihre Schwiegertochter habe während ihrer Kindheit selbst in schwierigen Familienverhältnissen gelebt und sei bei ihren Großeltern aufgewachsen.