Vor 50 Jahren hat sich die baskische Separatistenorganisation ETA gegründet. Seitdem verbreitet sie Angst und Schrecken. Eine Chronik.

Madrid. Die vor genau 50 Jahren gegründete baskische Separatistenorganisation ETA hat seit 1968 eine ganze Serie blutiger Anschläge verübt. Dabei kamen schon mehr als 800 Menschen ums Leben. Eine Chronik der dramatischsten Ereignisse:

31. Juli 1959: „Euskadi Ta Azkatasuna“ (baskisch: „Das Baskenland und seine Freiheit“) wird von Studenten und Abweichlern der Baskischen Nationalistischen Partei als Untergrundorganisation während der Franco-Diktatur gegründet.

7. Juni 1968: An einem Kontrollpunkt wird ein Mitglied der paramilitärischen Polizei Guardia Civil erschossen. Es ist das erste tödliche Attentat der ETA.

20. Dezember 1973: Bei einem Bombenschlag in Madrid kommt der damalige spanische Ministerpräsident Admiral Luis Carrero Blanco ums Leben.

12. September 1974: Zwölf Tote bei Bombenanschlag auf ein Café in Madrid. Es ist der erste größere Anschlag der ETA.

1980: Bei einer Serie von Anschlägen kommen das Jahr über insgesamt 91 Menschen ums Leben, fast die Hälfte von ihnen Zivilpersonen.

19. Juni 1987: Der bislang schwerste Anschlag der ETA, eine Autobombenexplosion vor einem Supermarkt in Barcelona, kostet 21 Menschen das Leben.

19. April 1995: Gescheiterter Anschlag auf den damaligen konservativen Oppositionsführer und späteren Ministerpräsidenten José Maria Aznar.

Juli 1997: Entführung und Ermordung eines Kommunalpolitikers, um die Verlegung von inhaftierten Gesinnungsgenossen zu erpressen. Die Bluttat löst eine Welle von Demonstrationen gegen die ETA aus.

März 2003: Der Oberste Gerichtshof in Madrid verbietet den politische Arm der ETA, die baskische Partei Herri Batasuna (“Volksgemeinschaft“).

2004: Mehr als 130 mutmaßliche ETA-Mitglieder werden im Laufe des Jahres verhaftet, darunter der mutmaßliche Anführer Mikel Antza, der in Frankreich festgehalten wird.

22. März 2006: Die ETA verkündet eine permanente Waffenruhe, doch anschließende Verhandlungen mit der Regierung scheitern.

30. Dezember 2006: Die Feuerpause endet mit einem Anschlag auf den Flughafen von Madrid, wobei zwei Menschen getötet werden.

Erste Jahreshälfte 2009: Mehr als ein Dutzend mutmaßliche ETA-Aktivisten werden in Spanien und Frankreich festgenommen, darunter drei mutmaßliche Führungsmitglieder.

19. Juni 2009: Tödlicher Anschlag auf einen an den Ermittlungen gegen die ETA beteiligten Polizisten.

29. Juli: Rund 60 Verletzte bei Bombenanschlag auf eine Kaserne der Guardia Civil in Burgos. Die ETA wird als Urheber vermutet.

30. Juli: Mindestens zwei Polizisten bei Bombenanschlag auf Mallorca getötet. Auch hier wird die ETA verdächtigt.