Ein spektakulärer Gefängnisausbruch beschäftigt Belgien. Jetzt sollen die Innenhöfe von Gefängnissen mit Drahtnetzen gesichert werden.

Brüssel. Drei Häftlinge, darunter Ashraf Sekkaki, einer der bekanntesten Verbrecher Belgiens, waren am Donnerstagabend mit einem entführten Hubschrauber aus dem Gefängnis in Brügge entkommen (wir berichteten). Schon 2007 waren in Belgien zwei Strafgefangene per Helikopter entflohen. Nach Angaben des Hubschrauberpiloten stand die Maschine mindestens fünf Minuten lang auf dem Innenhof der Haftanstalt, ohne dass das Gefängnispersonal reagierte. Nach der Aufnahme der drei Gefangenen sei der Hubschrauber zu schwer gewesen, weil sich bereits die drei Personen an Bord befanden, die ihn entführt hätten, berichtete der Pilot. "Ich habe ihnen gesagt: ,Wir werden alle verunglücken', ich bin echt wütend geworden." Nach minutenlangen Diskussionen sei einer der drei Geiselnehmer ausgestiegen.

Danach musste der Pilot in einem Feld nahe der Autobahn landen. An einer Tankstelle zwangen die Verbrecher eine Autofahrerin, sie mitzunehmen. Die Fahrerin setzten sie wenig später in Melle bei Gent aus. Von den Tätern gab es am Freitag noch keine Spur.