Ein Jahr nach seiner spektakulären Arm-Transplantation kann Karl Merk wieder Radfahren. „Ich würde die Operation sofort wieder machen“, sagte der 55-Jährige bei einer Pressekonferenz mit seinen Ärzten.

Memmingen. An der linken Hand kann Merk sogar die Finger bewegen. Die Nerven sind in seinen Armen schneller gewachsen als erwartet.

Inzwischen seien alle Abstoßungsreaktionen überwunden, sagte der verantwortliche Arzt Christoph Höhnke. Vor einem Jahr, am 25. Juli 2008 hatte ein 40-köpfiges Team dem Unterallgäuer Landwirt in einer 15-stündigen Operation die Arme eines Verstorbenen angenäht. Die Operation war die erste ihrer Art und galt als größte Transplantation aller Zeiten.

Merk hatte seine eigenen Arme vor sieben Jahren bei einem Arbeitsunfall mit einem Maishäcksler verloren und anschließend sechs Jahre mit Prothesen gelebt. Sein Beispiel soll nun auch anderen Menschen, die Arme verloren haben, Mut machen. „Wer Interesse hat, kann sich bei uns beim Klinikum rechts der Isar melden“, sagte Höhnke. Die Chancen eines Eingriffs würden dann geprüft.

Patienten müssten sich allerdings auf eine gut zwei Jahre dauernde physiotherapeutische Behandlung einstellen und unter anderem über ein stabiles soziales Umfeld verfügen. Für Menschen mit angeborenen Armfehlbildungen eigne sich die neue Operationsmethode derzeit nicht, ebenso wenig für den Ersatz fehlender Beine, meinte der Mediziner.