Das klingt nach menschlicher Erleichterung im unendlichen All: Die defekte Toilette an Bord der Internationalen Raumstation ISS funktioniert wieder.

Washington. Hamburger Planetariumsbesucher, die dem Vortrag von Nasa-Manager Jesco von Puttkamer (75) zuhörten, hatten die Erfolgsmeldung schon Montagabend vernommen. Gestern vermeldete die Nasa offiziell den Erfolg. ISS-Kommandant Gennady Padalka und Flugingenieur Frank De Winne hatten ihr Debüt als Klempner im Kosmos.

Nachdem sie ein Kontrollmodul, einen Flüssigkeitsbehälter und eine Pumpe neu eingebaut hatten, läuft das Weltraum-WC wieder nach der Panne am Sonntag. Die ISS ist mit 13 Astronauten übervoll. Bis das Problem behoben war, musste die siebenköpfige Besatzung der angedockten Raumfähre "Endeavour" ihr eigenes stilles Örtchen nutzen, während die sechs Dauerbewohner auf das russische Klo auswichen. Beiden Crews sei nach der erfolgreichen Reparatur nun das "Go gegeben worden, auch die dritte Toilette wieder benutzen zu können", teilte die Nasa mit.

In der Nacht zum Dienstag absolvierten zwei Astronauten der "Endeavour" überdies einen weiteren knapp siebenstündigen Außeneinsatz. Dave Wolf (52) und Tom Marshburn (48) brachten Ersatzteile in einen Laderaum außerhalb der Station. "Ein toller Job heute", lobte die Bodenkontrolle in Houston (Texas). "Es war etwas Besonderes, das hier am 40. Jahrestag der Mondlandung zu machen", kam von oben zurück. Die Lagerung der Ersatzteile ist notwendig, weil nach dem Ende der Shuttle-Flüge 2010 keine größeren Frachten mehr zur ISS transportiert werden können. Der Ausbau der Raumstation, der 1998 begonnen hatte, soll Mitte 2010 beendet sein.

Dann kann die ISS für mindestens fünf Jahre nur von der russischen "Sojus"-Kapsel erreicht werden. Diese ist aber zu klein für größere Transporte.