Der gestern von einem Bettler in Istanbul erstochene Deutsche (wir berichteten) war ein per Haftbefehl gesuchter Häftling aus der Justizvollzugsanstalt Münster. Gregor K. (41) aus Billerbeck war im Juni 2008 geflohen und untergetaucht.

Istanbul. Der Mann hatte wegen Betrugs und Untreue zwei bis drei Jahre absitzen sollen, von denen bis zum Zeitpunkt seines Verschwindens aber erst wenige Wochen vergangen waren. Wie er entkam, lasse sich aufgrund der Akten nicht nachvollziehen. "Es war jedenfalls unspektakulär", sagte Justizsprecher Stefan Lechtape. Gregor K. hielt sich beruflich in der türkischen Metropole auf, sagte seine "Geschäftspartnerin".

Die Bluttat geschah in einer beliebten Einkaufsstraße. Der Bettler (26) habe auf Türkisch gefleht: "Ich habe Hunger! Gib mir irgendwas! Gib mir wenigstens eine Lira!" Das entspricht 47 Cent. Daraufhin soll der Deutsche eine abwehrende Geste gemacht haben. Da stach der Bettler mit einem Brotmesser zu. Die Istanbuler Zeitung "Vatan" wählte für ihren Bericht eine deutschsprachige Überschrift: "Wir sind sehr traurig!"