Die Aufnahmen dokumentierten ein “Jahrhundertereignis“.

Washington. Unfassbar, dass sie verschwunden sind. Pünktlich zum Jubiläum, 40 Jahre nach der Landung des ersten Menschen auf dem Mond am 20. Juli 1969, musste die US-Weltraumbehörde kleinlaut eingestehen, dass die Originalaufnahmen vermisst werden. Das ist natürlich Wasser auf die Mühlen der Skeptiker, die noch heute behaupten, die Amerikaner waren nie auf dem Mond.

Wie Nasa-Sprecher Dick Nafzger in Washington mitteilte, habe auch eine dreijährige Suche nach den Magnetbändern keinen Erfolg gehabt. "Uns ist klar, dass es sich um eine schlechte Nachricht handelt", sagte Nafzger. "Wir haben die Bänder nicht."

Warum die historischen Original-Bilder, die die beiden "Apollo"-Astronauten Neil Armstrong (78) und Buzz Aldrin (78) während ihres zweistündigen Besuchs auf dem Erdtrabanten aufgenommen haben, verschwunden sind, ist noch immer nicht ganz geklärt. Es heißt, die Nasa habe den Verlust der Bänder erst 2005 bemerkt. Ein Jahr später sei eine Suche eingeleitet worden - ohne Ergebnis. Ein offizieller Untersuchungsbericht solle in Kürze veröffentlicht werden. Insgesamt dürfte es sich um etwa 45 Bänder handeln, schätzt Nafzger. Vermutlich seien die Bänder in den 70er-Jahren überspielt und die Originale gelöscht worden. Die Nasa verfügt zwar über zahlreiche Kopien der damaligen weltweiten Fernsehübertragungen - diese seien jedoch qualitativ schlechter als die Originale.

Zugleich zeigte die Nasa erstmals aufwendig restaurierte Aufnahmen der Mondlandung, die von dem TV-Material stammen. Eine Firma in Hollywood hat das Material mit modernster Technik bearbeitet. Die "Moonwalk"-Clips sind in HD-Qualität und können kostenlos über die Internetseite der US-Luftfahrtbehörde betrachtet werden ( www.nasa.gov/multimedia/hd/apollo11.html ). Zu sehen ist beispielsweise, wie Neil Armstrong vorsichtig die Leiter der Landefähre herunterklettert.

Die Filme von der Mondlandung können Sie auch sehen unter: www.abendblatt.de/mondlandung