Schwarz und Nachtblau sind die Farben des kommenden Winters. Spitzen, Tüll und der Glitzerlook sorgen für Abwechslung.

Paris. "Christian Lacroix forever", stand auf den Spruchbändern, die Fans bei der Haute-Couture-Schau des Franzosen in Paris ausgerollt hatten. Ist es die letzte Lacroix-Schau? Diese Frage beschäftigte alle, die sich am Ende zu Standing Ovations für den Modeschöpfer erhoben, der zahlungsunfähig ist und einen neuen Investor sucht. Nur wenige Auserwählte, statt 900 nur 280, waren zur Schau geladen. Lacroix sieht zwar schwarz, nur bei seiner Mode gab es auch Bunt.

Das sind die Winter-Trends:

Schwarz: Die "Nicht"-Farbe ist dominant, wird allenfalls von Nachtblau abgelöst. Doch Krisenstimmung vermitteln die Kreationen auf keinen Fall. Im Gegenteil: Mit Glamour, Eleganz und Erotik sollen die Frauen der Krise im kommenden Winter trotzen. Minimalismus und Understatement sind nicht mehr gefragt, stattdessen gibt es Glitzerchic. Weich fallende glänzende Seidenstoffe oder Satin lassen die Roben schillern. Blau macht Schwarz immer mehr Konkurrenz. Das zeigen die glänzenden blauen Kostüme von Karl Lagerfeld für Chanel. Blau schillernd sind auch die eleganten Anzüge von Giorgio Armani.

Muster: Die Modeschöpfer waren sich ausgesprochen einig: Glitzernde große kreisförmige Muster waren bei Chanel zu sehen, aber auch bei Christian Lacroix oder Armani. Das können weiße Drucke auf Schwarz sein, aber auch Stickereien aus Pailletten und Kristallen in den Farben eines Feuerwerks.

Gold und Silber: Schon seit einigen Saisons sind die Farben im Trend, verschwinden werden sie noch lange nicht. Sie unterstützen den Glitzereffekt der Kleider und bilden einen Kontrast zu Schwarz. Viele der Roben wirken wie eine Mischung aus Rockstar und russischer Folklore. Die Schuhe dürfen mitglitzern. Silber und schwarzes Lackleder sind für Stiefeletten gefragt.

Farbe: Ab und zu darf es auch etwas Farbe sein. Pink war bei Chanel zu sehen und gedämpftes Fuchsia bei John Galliano von Dior. Galliano kombiniert auch einen kükengelben Tüllrock zu einem hautfarbenen Oberteil.

Rüschen: Schlicht ist die Mode keinesfalls. Wer glaubt noch mit einem einfachen kleinen Schwarzen Eindruck machen zu können, hat sich getäuscht. Mit Rüschen, Falten, Asymmetrie, Drapierungen, Spitzen und Tüll erinnern die Entwürfe für den kommenden Winter an Kunstwerke.

Röcke: Zusammen mit dem Revival der Rüschen und Volants kommen auch bauschige Röcke und der Petticoat zurück - die Mode erlebt eine 50er-Jahre-Nostalgie. Von Chanel bis zu Dior und Nina Ricci waren überall Petticoatroben zu sehen, die oft mit Tüll verziert sind.

Feminin: Ohnehin ist weiblich das Zauberwort für den kommenden Winter. So viele Spitzen, Rüschen und andere Lingerie-Effekte waren schon lange nicht mehr zu sehen. Die luftigen Tops mit Spitzen, die es in diesem Sommer im Schlussverkauf gibt, sind perfekt für den nächsten Winter.

Die Pariser Haute-Couture-Schauen endeten gestern mit einer eindeutigen Botschaft: Im kommenden Winter wird wieder auf altmodische Art verführt.