Etwa alle zwei Stunden stirbt auf deutschen Straßen ein Mensch. Alle 14 Sekunden passiert irgendwo in der Bundesrepublik ein Unfall. Auch wenn diese Zahlen sich dramatisch anhören: Noch nie seit 1950 gab es in Deutschland so wenige Verkehrstote wie im vergangenen Jahr.

Berlin. Mit 4477 Menschen starben 9,5 Prozent weniger als noch 2007, berichtete das Statistische Bundesamt. Am höchsten hatte die Zahl 1970 gelegen: Damals starben 21 300 Verkehrsteilnehmer.

Ein Grund für den Rückgang ist nach Ansicht von Experten die Einführung der Gurtpflicht, die 1976 in Kraft trat. Auch die Senkung der Promillegrenze wirkte sich positiv aus. Zudem sei die Technik bei stark steigenden Fahrzeugzahlen immer weiter verbessert worden, sagte der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Roderich Egeler. Das Risiko, bei Unfällen im Straßenverkehr zu sterben, sei in den 50er-Jahren 30-mal höher gewesen als heutzutage.

Die Zahl bei Verkehrsunfällen getöteter Kinder unter 15 Jahren sank im vergangenen Jahr um 8,1 Prozent auf 102. "Es kamen in noch keinem Jahr so wenige Kinder wie 2008 ums Leben", sagte Egeler. Besonders der Weg zur Schule und nach Hause wurde ihnen aber laut der Statistik zum Verhängnis. Etwa die Hälfte der Kinder verunglückte in einem Auto, nur 23 waren Fußgänger. Im vergangenen Jahr verloren zudem 456 Fahrradfahrer ihr Leben bei einem Verkehrsunfall, 31 Menschen mehr als noch 2007. 25 von ihnen waren älter als 65 Jahre, sagte Egeler.