Streit um das Erbe. Die Mutter des “King of Pop“ soll ihre vorläufigen Vollmachten wieder abgeben.

Los Angeles. Eine Woche nach dem Tod von Popstar Michael Jackson (gest. 50) ist der Kampf um sein Vermächtnis voll entbrannt. Ein Richter in Los Angeles wies den Antrag der von Jackson eingesetzten Testamentsvollstrecker zurück, seiner Mutter Katherine (79) ihre vorläufigen Vollmachten wieder zu entziehen. In die Ermittlungen zur Todesursache wurde die US-Drogenbehörde DEA eingeschaltet, wie der TV-Sender ABC berichtete.

Scharen enttäuschter Fans und Journalisten mussten unterdessen wieder von der Neverland Ranch abziehen. Die Familie hatte überraschend klargestellt, dass es auf dem einst so geliebten Anwesen des "King of Pop" etwa 200 Kilometer nördlich von Los Angeles keine offizielle Abschiedszeremonie geben wird. Unbestätigten Berichten zufolge ist nun eine Trauerfeier für kommende Woche in Los Angeles geplant. Entertainment-Reporter Roger Friedman sagte dem Sender CNN unter Berufung auf gut informierte Quellen, die Familie treffe nun Vorbereitungen für eine öffentliche Zeremonie. Sie werde am Dienstag im Staples Center stattfinden.

In einem Testament aus dem Jahr 2002, das am Mittwoch bei einem Gericht in Los Angeles vorgelegt wurde (wir berichteten), hatte der Popstar sein gesamtes Vermögen einem Michael-Jackson-Familienfonds überschrieben. Als Treuhänder setzte er seinen Anwalt John Branca und den Musikmanager John McClain ein. Das Sorgerecht für seine drei Kinder Prince (12), Paris (11) und Blanket (7) übertrug Jackson seiner Mutter Katherine. Sollte sie dazu nicht in der Lage sein oder nicht wollen, benannte er Souldiva Diana Ross (65) als Ziehmutter. Beide verband eine enge Freundschaft.

Aber auch Jacksons Ex-Frau Debbie Rowe kämpft. "Ich will meine Kinder", sagte sie gestern Abend dem US-Sender NBC. Sie sei auch zu einem Gen-Test bereit, um nachzuweisen, dass sie die biologische Mutter von Prince und Paris sei. Zudem wolle sie eine einstweilige Verfügung gegen Jacksons Vater Joe erwirken, um diesen von den Kindern fernzuhalten.

Richter Mitchell Beckloff forderte die beteiligten Parteien auf, bis zu der für Montag geplanten Anhörung eine gütliche Einigung zu finden. Zugleich räumte der Richter ein, dass die vorläufige Übertragung geschäftlicher Vollmachten an die Mutter angesichts des inzwischen aufgetauchten Testaments "wahrscheinlich falsch" war.

Die Einschaltung der US-Drogenbekämpfungsbehörde soll laut ABC helfen, Einzelheiten über Jacksons Ärzte und die ihm verschriebenen Medikamente herauszufinden. Jackson war mit 50 Jahren überraschend an Herzversagen gestorben. In seinem Haus wurden große Mengen verschreibungspflichtiger Medikamente gefunden, darunter das gefährliche Narkotikum Propofol.