Bei unklaren Todesfällen wird eine Obduktion meist zügig durchgeführt. Bis aber alle Untersuchungen von Blut und Gewebeproben abgeschlossen sind, kann es einige Wochen dauern. "Das sind sehr umfangreiche Untersuchungen, weil man vorher nicht weiß, wonach man suchen soll", sagt Dr. Hilke Andresen, Leiterin der Toxikologie am Institut für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Eppendorf. Wenn man zum Beispiel den Verdacht habe, dass jemand vergiftet worden ist, müsse man nach Tausenden von Substanzen suchen. Erste hinweisende Ergebnisse findet man schon früher, aber bis man endgültige Ergebnisse hat, dauert es länger. "Damit die Ergebnisse vor Gericht verwertbar sind, müssen sie hundertprozentig stimmen", sagt Andresen. Das bedeutet, wenn man etwas Auffälliges gefunden hat, muss dieser Befund durch eine zweite Untersuchung bestätigt werden. "Man muss mit zwei unterschiedlichen Methoden zum gleichen Ergebnis kommen."