Die Hochzeit mit ihrem langjährigen Lebensgefährten Ryan O'Neal hat die Amerikanerin nicht mehr geschafft.

Los Angeles. Farrah Fawcett hat den Kampf gegen den Krebs verloren. Die US-Schauspielerin starb gestern im Alter von nur 62 Jahren in einem Krankenhaus in Los Angeles. Sie hatte drei Jahre lang gegen ihre Krebserkrankung gekämpft. Bei der Texanerin war 2006 ein schnell wachsender Anal-Tumor festgestellt worden; zu Therapien hielt sie sich mehrmals in deutschen Kliniken auf.

Vor allem mit der Fernsehserie "Drei Engel für Charlie" war Farrah Fawcett zum Weltstar aufgestiegen. Es blieb ihre berühmteste Rolle, auch wenn sie als Charakterdarstellerin später ebenfalls viel Anerkennung fand.

Ihr langjähriger Lebensgefährte Ryan O'Neal (68) hatte noch am 22. Juni bekannt gegeben, dass beide heiraten wollten. Doch Farrah Fawcett lag zu diesem Zeitpunkt bereits im Sterben. Ihr großer Wunsch ging nicht mehr in Erfüllung. "Ich habe die ganze Nacht über mit ihr gesprochen. Ich habe ihr gesagt, wie sehr ich sie liebe. Sie ist nun an einem besseren Ort", sagte O'Neal der US-Zeitschrift "People". "Es war einfach nicht genug Zeit, und Farrah war nicht in einem Zustand, um diesen Schritt zu tun", sagte der Schauspieler. Freunde und Familie planten nun eine Trauerfeier in den nächsten Tagen in einer katholischen Kirche in Los Angeles.

Ihre Freundin Alana Stewart (62), Ex-Frau von Rod Stewart (64), dokumentierte den Kampf der Schauspielerin gegen die tückische Krankheit in einem Video-Tagebuch, das im US-Fernsehen gesendet wurde. Sie begleitete sie mit der Kamera auch zu Behandlungen nach München und zur Frankfurter Uniklinik.

Fawcett wurde als Kind katholischer Eltern am 2. Februar 1947 in Corpus Christi (Texas) geboren. Sie brach ihr Studium für eine Schauspielkarriere ab, verdiente ihren Lebensunterhalt aber zunächst vor allem als Fotomodell. Nach Auftritten in den TV-Serien "Bezaubernde Jeannie" und "The Partridge Family" und anderen kleineren Rollen hatte sie 1976 ihren Durchbruch mit "Drei Engel für Charlie".

In der Rolle der Detektivin Jill Munroe war sie eine weibliche Ausgabe von James Bond: Sie fährt Sportwagen, strotzt vor Fitness. Mit dieser selbstbestimmten Power prägte Farrah Fawcett ein neues Frauenvorbild, das in den 80er-Jahren zur Aerobic-Welle führte. Ihr Erfolg brachte Konflikte mit Ehemann Lee Majors. Sie ließ sich scheiden. Seit 1979 war die Amerikanerin mit Ryan O'Neal liiert. Im Januar 1985 kam der gemeinsame Sohn Redmond James zur Welt. 1986 geriet das Paar auf dem Weg zur Hochzeit in einen Schneesturm und gab die Heiratspläne auf. Nach 17 Jahren, im Februar 1997, trennte es sich. Fawcetts neuer Freund, der Autor und Produzent James Orr, wurde Anfang 1998 festgenommen, weil er sie verprügelt hatte.

Farrah Fawcett war die erste Schauspielerin gewesen, die das Tabu häuslicher Gewalt brach: Im TV-Film "Das brennende Bett" (1984) spielte sie mit großer Intensität eine Mutter, die nach jahrelangem Ehemartyrium ihren Mann mit Benzin übergießt.