Der Luxuswarenhersteller Louis Vuitton fordert vom DRK-Kreisverband Marburg 2600 Euro, weil dieser in seinem Secondhand-Laden ein Markenplagiat für drei Euro verkauft hat.

Marburg. - Wie der Kreisgeschäftsführer Rudi Kittel gestern berichtete, hatte ein Testkäufer des Herstellers die Tasche erworben. Wegen des Vorfalls werde der Laden, in dem sich vor allem alleinerziehende Mütter, Hartz-IV-Empfänger und andere sozial Schwache mit Kleidung eindecken, voraussichtlich schließen müssen.

"Ich kann nicht ausschließen, dass das noch einmal passiert", sagte Kittel. Die Mitarbeiter des Secondhand-Ladens seien überwiegend Hausfrauen und völlig außerstande, Markenplagiate zu erkennen. Rechtlich habe das Deutsche Rote Kreuz keine Handhabe. Der Justiziar des DRK-Kreisverbands habe mangels Aussicht auf Erfolg von einem Prozess abgeraten.

Der Kreisgeschäftsführer bezeichnete das Verhalten des Luxuswarenherstellers als "moralisch höchst bedenklich". Die Anwälte von Louis Vuitton fordern vom DRK neben einer Unterlassungserklärung 2000 Euro Anwaltskosten sowie 600 Euro für den Testkauf.