Deutschland ist gestern so kühl in den Sommer gestartet wie seit vielen Jahren nicht mehr. Höchstwerte von 14 bis 20 Grad sowie Schauer und Gewitter erinnerten eher an den April, berichtete Meteorologe Jens Hoffmann vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach.

Offenbach. - Im langjährigen Durchschnitt seien zu Sommerbeginn Höchstwerte bis 23 Grad üblich.

"Unterm Strich also nicht nur ein gefühlter, sondern auch ein rechnerisch bestätigter unterkühlter Sommerstart", erklärte Hoffmann. Rekorde seien aber trotzdem nicht gefallen. So waren die Sommeranfänge 1981 und 1996 kälter. Damals wurden in vielen Regionen Deutschlands nicht einmal 15 Grad erreicht. Es war zum Sommerstart allerdings auch schon deutlich heißer. Im vergangenen Jahr war es im Süden Deutschlands 25 bis 30 Grad warm. 2000 sorgte ein Hoch für Rekordwerte. Im nordbrandenburgischen Kyritz wurden damals sogar 37,3 Grad erreicht.

Das breite Spektrum von Temperaturen zum Sommeranfang sei in diesen Breiten normal, sagte Hoffmann. "Außerdem besteht im Laufe der Woche die Hoffnung, dass es wärmer wird." Die Meteorologen wagen aber keine Vorhersage für den Sommer. Rebekka Krampitz vom Wetterdienst meteomedia sagte, dass die Wetterlage in den letzten Juni- und den ersten Juli-Tagen einen Hinweis auf den Verlauf des Sommers geben könne. Um diese Zeit pendele sich das Temperaturgefüge ein. Die Experten von donnerwetter.de rechnen mit einem Jo-Jo-Sommer. Danach gibt es Anfang Juli ein heiße Woche, dann wird's durchwachsen.