Ihr vermeintliches Pech verwandelte sich wenig später in unfassbares Glück: Ein französisches Paar versuchte vergeblich, noch Plätze für den Flug AF 447 von Rio de Janeiro nach Paris zu bekommen. Ein italienischer Ingenieur verpasste den Flug.

Rio de Janeiro/Paris/Rom. Nach dem vergeblichen Versuch um Sitzplätze in der über dem Atlantik verschollenen Air-France-Maschine, kann das Paar sein Glück kaum fassen. „Es ist ein Wunder“, sagte Medizinprofessor Claude Jaffiol am Montag in Rio – eigentlich hätten er und seine Frau Amina gerade diesen Flug heim nach Frankreich nehmen wollen. Die beiden wollten sich nach einer Geschäftsreise nach Brasilien noch das Land anschauen, beschlossen dann aber, früher als geplant zurückzufliegen – und suchten sich ausgerechnet den jetzt vermissten Flug AF 447 aus.

Sie hätten „Himmel und Erde in Bewegung gesetzt“, um noch in der Maschine mitzukommen, berichtete Jaffiol – doch Air France habe mitgeteilt, das Flugzeug sei voll. „Wir hatten unglaubliches Glück“, sagte Amina Jaffiol: „Aber jetzt denken wir an die, die in der Maschine saßen.“ Ihrem eigenen bevorstehenden Rückflug sehe sie mit einer gewissen Sorge entgegen, fügte sie hinzu.

Ähnlich großes Glück widerfuhr einem Ingenieur aus Italien. In letzter Minute auftretende Probleme bei der Arbeit haben ihn davon abgehalten, den Air-France-Unglücksflug von Rio de Janeiro nach Paris anzutreten. „Sein Name stand auf der Passagierliste für den Flug, er hat aber nicht eingecheckt“, berichtete die Ehefrau des 54-jährigen Vaters zweier Kinder am Dienstag den Lokalzeitungen in Ancona. Sie hätten sich am Montag erst große Sorgen gemacht, doch dann habe der im Ölgeschäft tätige Ingenieur daheim angerufen: „Es hat Probleme bei der Arbeit gegeben, sag den Kindern, dass es mir gutgeht“, habe der Ehemann sie beruhigt. Er wolle nun am Mittwoch von Brasilien nach Paris fliegen, zwei Tage nach dem Verschwinden der Air-France-Maschine im Atlantik.