Die niederländische Königin Beatrix und ihre Familie sind bei den Feierlichkeiten zum Königinnentag nur knapp einem Unglück entgangen.

Amsterdam. Vor ihren Augen durchbrach bei der Parade in Apeldoorn ein Kleinwagen mit hoher Geschwindigkeit mehrere Absperrungen und raste durch die Menschenmenge, die auf die Königin gewartet hatte. Dabei wurden mindestens vier Menschen getötet und 13 verletzt, acht von ihnen schwer. Von der Begleitung der Königin war niemand darunter. Die Behörden sprachen von einer "bewussten Aktion".

Auch ein Justizsprecher sagte auf einer Pressekonferenz, das der Fahrer bewusst gehandelt hat. Die Staatsanwalt geht jetzt vom Verdacht eines versuchten Anschlags auf die Monarchin aus. Der Täter solle zudem wegen Totschlag oder sogar Mord angeklagt werden.

Der Kleinwagen schien genau auf den offenen Bus mit der Königin und ihrer Familie zuzuhalten und fuhr nur wenige Meter an ihm vorbei. Im Fernsehen war zu sehen, wie Kronprinz Willem-Alexander und seine Frau Prinzessin Maxima ungläubig den Vorfall vom Bus aus beobachten. Offenbar erschrocken hält sich Maxima die Hand vor den Mund, als der Wagen durch die Wartenden rast, mehrere Menschen wurden in die Luft geschleudert. Im niederländischen Fernsehen waren mehrere Personen zu sehen, die regungslos am Boden lagen. Die Königin war auf dem Weg zum Palast Het Loo in der Nähe von Apeldoorn. "Das ist ein Blutbad, furchtbar", sagte eine Frau unter Tränen vor den laufenden Fernsehkameras. "Anschlag, das kann doch nur ein Anschlag sein", fügte ein Mann hinzu.

Wie der Wagen durch die Absperrungen kommen konnte, war noch unklar. Das Unfallfahrzeug schien schon beschädigt zu sein, als es in die Wartenden fuhr und schließlich an einem Denkmal zum Stillstand kam. Der Fahrer des Suzuki wurde von Kriminalisten verhört. Er überlebte mit schweren Verletzungen. Die Feuerwehr schnitt ihn aus dem völlig zertrümmerten Wagen. Kurz nach Unglück waren Sprengstoffexperten mit Hunden am Unfallwagen.

Königin Beatrix sprach den Opfern und den Hinterbliebenen ihr tief empfundenes Beileid aus. Der Bürgermeister von Apeldoorn, Fred de Graaf, sagte alle Feierlichkeiten ab. Die Stadt Rotterdam schloss sich an und es wurde erwartet, dass die Feiern überall in den Niederlanden abgesagt werden. Der Königinnentag ist ein beliebter Feiertag in den Niederlanden, an dem es an vielen Ort oft Volksfeste gibt.