Besonders verlockend ist die bemannte Raumfahrt für Feinschmecker bislang nicht gewesen: Trockenspeisen und Nährpasten bestimmen den Speiseplan weit draußen im All.

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Wenn es nach Forschern in den USA geht, soll künftig knackfrisches Grünzeug in den unwirtlichen Ebenen von Mond und Mars sprießen. Sie entwerfen derzeit Gewächshäuser für die Zucht im Weltall. Das kosmische Gemüse soll nicht nur den Astronauten kulinarische Abwechslung bieten, sondern die Grundlage bilden für dauerhafte menschliche Kolonien im Weltraum.

"Kolonien auf dem Mond oder dem Mars erscheinen im Moment noch wie Zukunftsmusik", sagt Jane Poynter, Chefin des privaten Forschungsunternehmens Paragon in Tucson im Bundesstaat Arizona. "Die Forschung ist aber langwierig, deshalb ist es wichtig, dass wir jetzt schon vorankommen." Erste Ergebnisse hat Paragon bereits vorzuweisen: ein versiegeltes, glockenförmiges Minitreibhaus mit Aluminiumrahmen, das den Namen "Lunar Oasis" (Mondoase) trägt.

Der etwa 46 Zentimeter hohe Behälter soll Pflanzen sicher auf die Mondoberfläche bringen und ihnen dort das Wachstum erlauben. Als erste Versuchspflanze soll im Weltall eine Kohlsorte sprießen, die besonders anspruchslos ist. Auf Michelin-Sterne wird das Krautgewächs zunächst wohl nicht hoffen können: Derzeit wird die fragliche Sorte in den USA vor allem als Viehfutter verwendet. Poynter und ihre Kollegen haben sie vor allem wegen ihrer Widerstandsfähigkeit und ihres schnellen Wachstums ausgewählt. Der Flug zum Mond ist für 2012 geplant.

"Das ist kein Science-Fiction", versichert Gene Giacomelli, Biologieprofessor an der University of Arizona. "Wir verfügen bereits über die technischen Möglichkeiten, Leben auf anderen Planeten aufrechtzuerhalten."