Am 16. Juli 2007 starb Susann Steiner, die Frau von Gewichtheber und Olympiasieger Matthias Steiner, bei einem Verkehrsunfall. Heute beginnt der Prozess im Amtsgericht Heidelberg. Die Beweislage scheint nicht eindeutig zu sein und Steiner tritt als Nebenkläger auf.

Heidelberg. Es waren bewegende Momente für den Gewichtheber aus Heidelberg, als er im August bei den Olympischen Spielen Gold holte. Nur eine hat gefehlt: Seine Frau Susann. Diese kam letztes Jahr im Juli bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben.

Seit heute wird der Fall vor Gericht behandelt. Die Richter müssen sich mit zahlreichen Fragen auseinander setzen, die durch die Art und Weise des Unfalls aufgekommen sind. Ein 57-jähriger Mann aus dem Rhein-Neckar-Kreis war frontal mit seinem Chrysler Jeep Geländewagen mit dem Kleinwagen Nissan Micra der 22-Jährigen zusammengestoßen. Die Fahrerin starb noch in der Unfallnacht. "Der Jeep tauchte wie aus dem Nichts auf", schilderte ein Unfallzeuge. Er hatte jedoch weder Drogen genommen, noch stand er unter Alkoholeinfluss oder fuhr zu schnell. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm dennoch fahrlässige Tötung vor. Er habe den Unfall zwischen Wiesloch und Heidelberg aus "extremer Unaufmerksamkeit" verschuldet, sagte Staatsanwalt Joachim Steinbacher.

Unterdessen wird nun spekuliert, ob der Fahrer des Jeeps möglicherweise bewusstlos wurde und deshalb die Kontrolle über seinen Auto verlor. Gewichtheber Steiner tritt als Nebenkläger auf und kam selbst zum Prozess. Das Urteil wird für Anfang Dezember erwartet.

Der "stärkste Mann der Welt" hatte bei den Olympischen Spielen in Peking für Begeisterung und weltweite Rührung gesorgt: Bei der Verleihung seiner Goldmedaille hatte er das Foto seiner toten Frau immer wieder geküsst und in die Kameras gehalten.