Seine Wutrede beim Deutschen Fernsehpreis sorgte in ganz Deutschland für Schlagzeilen. Jetzt macht Marcel Reich-Ranicki (88) seinen Gala-Auftritt zu...

Frankfurt/Main. Seine Wutrede beim Deutschen Fernsehpreis sorgte in ganz Deutschland für Schlagzeilen. Jetzt macht Marcel Reich-Ranicki (88) seinen Gala-Auftritt zu Geld. In mehreren Zeitungsanzeigen war das Bild des Literaturkritikers am Rednerpult zu sehen. Mit erhobenem Zeigefinger wirbt er darin für ein TV-Angebot der Deutschen-Telekom-Tochter T-Home. Motto: "Bei uns findet jeder ein Fernsehprogramm, das ihm gefällt." Die Aufregung um den Werbevertrag versteht er nicht. Reich-Ranicki: "Das was ein ganz normaler Vertrag, das ist keine Affäre." Zuvor hatte er dem Sender Bayern 3 gesagt, er habe beim Anruf der Telekom gar nicht gewusst, um was es geht, "die haben es ein bisschen undeutlich gesagt". Es sei ein Missverständnis und eine einmalige Sache gewesen. Die Anzeige werde nicht wieder erscheinen. Ein Honorar sei jedoch vereinbart worden. Wie viel, blieb geheim. Die Frage, ob er nun für etwas werbe, was er zuvor kritisiert habe, verneint Reich-Ranicki: Er habe die Gala in Köln kritisiert, nicht aber das TV-Programm im Allgemeinen.

Eine weitere Anzeige der Fluggesellschaft Ryanair bezeichnete Reich-Ranicki als "großen Quatsch". Der Billigflieger hatte einen ähnlichen Bildausschnitt mit dem doppeldeutigen Satz versehen: "Diesen Preis nehme ich an." Von dieser Anzeige wusste Reich-Ranicki nach eigenen Worten nichts.